Zehn Pateras auf der Insel El Hierro angekommen

Ein Notfallteam kümmert sich um die 49 Afrikaner, denen es gelungen ist, den Hafen La Restinga an der Südspritze der südwestlichsten Kanareninsel anzulaufen. Foto: EFE

Ein Notfallteam kümmert sich um die 49 Afrikaner, denen es gelungen ist, den Hafen La Restinga an der Südspritze der südwestlichsten Kanareninsel anzulaufen. Foto: EFE

Seit Ende Oktober haben 482 Migranten die Meridianinsel erreicht, 302 befinden sich noch dort

El Hierro – Seit dem 24. Oktober 2020, als ein Boot mit 43 Personen 200 Meter vor dem Hafen La Estaca an der Ostküste El Hierros gesichtet und gerettet wurde, bekommt auch die kleinste und abgelegenste der Kanarischen Inseln den Migrationsdruck immer stärker zu spüren. Seit diesem Tag sind dort zehn Pateras mit insgesamt 482 Migranten an Bord angekommen. Die letzte von diesen war mit 49 jungen Männern aus Subsahara-Afrika besetzt und schaffte es am 13. Dezember aus eigener Kraft in den Hafen La Restinga an der Südspitze der Insel.
Für die Bevölkerung von El Hierro, die nur rund 11.000 Einwohner zählt, stellt die große Zahl der Migranten zusammen mit den coronabedingten Gesundheitsauflagen eine enorme Belastung dar. Alle provisorisch hergerichteten Unterbringungsmöglichkeiten – die Arena für kanarischen Ringkampf in El Pinar (für Quarantänezwecke), die Sporthalle und das Studentenwohnheim in Valverde, ein Tageszentrum des Roten Kreuzes und ein Landhaus in El Mocanal, wo die wenigen Frauen untergebracht werden, sind überlaufen. Um Abhilfe zu schaffen, wurden bisher 180 Personen nach Teneriffa verlegt, sodass noch 302 auf El Hierro verbleiben. Doch vor einer Verlegung muss für alle Personen einer jeden Gruppe von Neuankömmlingen ein negativer PCR-Test vorliegen, und sie müssen mindestens zehn Tage Quarantäne durchlaufen haben.

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