Zeltlager für 800 Bootsmigranten

Soldaten der spanischen Armee bei der Errichtung eines Zeltlagers für die Unterbringung von mehreren Hundert Immigranten in Barranco Seco auf Gran Canaria Foto: EFE

Soldaten der spanischen Armee bei der Errichtung eines Zeltlagers für die Unterbringung von mehreren Hundert Immigranten in Barranco Seco auf Gran Canaria Foto: EFE

Die kanarische Brigade XVI der spanischen Armee stellt 23 Zelte und 200 Stockbetten in Barranco Seco auf

Gran Canaria – Um die große Zahl von Bootsmigranten, die dieser Tage an die Küsten der Kanarischen Inseln gelangen, unterbringen zu können, baut die Brigada Canarias XVI ein Zeltlager auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der spanischen Armee auf. Insgesamt werden 23 große Zelte errichtet, die, wenn nötig, bis zu 800 Personen beherbergen können. Zunächst wurden jedoch nur 200 Etagenbetten aufgestellt, weitere folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Neuankömmlinge sollen die ersten 72 Stunden dort verbringen. Das entspricht der Zeitdauer, die eine Person nach dem spanischen Gesetz ohne richterlichen Beschluss maximal festgehalten werden darf. In dieser Zeit arbeitet die Policía Nacional daran, die Herkunft festzustellen, und es werden Corona-Tests durchge- führt. Wenn dies abgeschlossen ist und die Testergebnisse vorliegen, wird den Migranten ein Platz in einem Aufnahmezentrum zugewiesen. Zu dem neuen Lager werden auch die Hilfsorganisationen Zugang haben, um den Neuankömmlingen Unterstützung zu bieten.
Bisher gibt es nur das provisorische Zeltlager im Hafen von Arguineguín mit lediglich vierzehn Zelten und einer Kapazität von 420 Plätzen. Doch ist die Belegung, wegen des großen Zustroms an Bootsmigranten, auf nahezu zweitausend Menschen angewachsen.
Schon im Sommer hatte das Spanische Rote Kreuz wegen des befürchteten weiteren Anstiegs der Migrantenzahlen damit begonnen, ein Notaufnahmecamp mit Zelten und Containerunterkünften für Tausend Personen im Gewerbegebiet Arinaga zu errichten. Doch nachdem das Ayuntamiento von Agüimes die notwendigen Genehmigungen nicht erteilte, musste es wieder abgebaut werden.

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