Zuchterfolg: Lemuren-Nachwuchs im Loro Park


Primaten sind vom Aussterben bedroht

PUERTO DE LA CRUZ Im Loro-Park wurden zwei beringte Lemuren geboren. Diese Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als „gefährdet“ eingestuft, so dass die Geburt der beiden Tiere ein wichtiger Schritt für die Erhaltung der Art ist.

„Diese Geburt ist ein Erfolg für eine Art, von der es in freier Wildbahn nur noch 2500 Exemplare gibt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Loro-Parks. „Die Kleinen leben mit ihren Familien im Lebensraum des Loro Parks und zeigen den Besuchern die engen familiären Beziehungen, die die Gruppe vereinen, und die sorgfältige Behandlung, die die Jüngsten von ihren Müttern erhalten.“

Lemuren sind Primaten, obwohl sich ihre Merkmale deutlich von denen anderer Arten dieser Gattung unterscheiden. Dies ist auf die evolutionäre Isolation zurückzuführen, in der sie sich entwickelt haben. Früher wurden sie den Halbaffen zugeordnet. Lemuren kommen ursprünglich ausschließlich auf Madagaskar und kleineren Inseln in der Nähe vor. Hinsichtlich Körperform und Lebensweise sind sie eine sehr vielfältige Gruppe. Die meisten Arten leben auf Bäumen und sind Pflanzen- oder Allesfresser. Nach Angaben des Loro Parks gibt es nur noch 2500 Lemuren in freier Wildbahn.  Viele Lemuren sind durch die Zerstörung ihres Lebensraums in ihrem Bestand bedroht. Einige Gattungen wie die Riesenlemuren sind in den letzten zwei Jahrtausenden ausgestorben. Der Name ist von ihrer oft nächtlichen Lebensweise, ihren großen Augen und damit markanten Gesichter von den römischen Totengeistern „Lemures“ inspiriert.

Da sie sehr gesellig sind und in Familienverbänden leben, ist die Geburt ihrer Jungen für sie ein Ereignis, das ihr Wohlbefinden fördert. Die Jungen wachsen in der Obhut der gesamten Gruppe auf, obwohl sie die meiste Zeit bei ihren Müttern bleiben. Ihre großen runden Augen, ihre Hände mit fünf Greifzehen, ihr weiches Fell und ihre langen Schwänze machen sie im Loro Park zu den meisten bewunderten Tiere.

Seit der Ankunft des ersten Lemuren-Paares im Jahr 2017 wurden bereits fünf Nachkommen im Loro Park geboren. Die konstante und intensive Tierschutzarbeit im Zoo sei dafür verantwortlich, dass die Lemuren, wie auch die anderen Arten, die spezifischen Bedingungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung schafften. 

„Die Grundlage der Tätigkeit des Loro Parks ist die Arbeit zum Schutz und zur Wiederherstellung der Artenvielfalt auf der ganzen Welt“, heißt es in der Pressemitteilung. „Diese Arbeit, die in den wissenschaftlichen Zoos der Welt geleistet wird, ist von außerordentlicher Bedeutung, da sie einerseits das notwendige Wissen liefert, um die Arten im Detail zu kennen und Maßnahmen in der natürlichen Umgebung zu ermöglichen, und andererseits eine genetische Bank von Individuen mit genetischer Vielfalt zu schaffen, die bei Bedarf ihre ursprünglichen Lebensräume wieder besiedeln können.“

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