Zum Bericht „Die Insel mit Seele“


Eine Urkunde über den Besuch des westlichsten Punkts Spaniens am Leuchtturm von Orchilla erinnert an den Urlaub auf El Hierro. Foto: Helga Gröschl

Mit großem Interesse haben wir den Bericht über El Hierro gelesen. Eigentlich eingeschworene La Gomerafans, verschlägt es uns doch immer wieder mal auf die kleinste Kanareninsel. Zuletzt ins Hotel Pozo de Salud. El Hierro ist etwas für Ruhesuchende, Wanderer, Naturfreunde, Taucher, Gleitschirmflieger. Weitläufige Sandstrände sucht man vergebens. Kiesige Ufer und zerklüftete Küstenpassagen sind die Regel. Bereits 8mal verbrachten wir dort unsere Ferien, und von jedem Besuch gibt es schöne Erinnerungen. In all den Jahren hat sich dort viel zum Guten verändert. Vor allem die Straßen sind meist bis in die entlegensten Winkel asphaltiert.

El Hierro hieß früher mit Recht „die Vergessene“. Oft von Passatwolken eingehüllt, von den Nachbarinseln ganz selten zu sehen. Und mit der Fähre nur wenige Male in der Woche erreichbar, damals noch mit der Trasmediterranea. Winzig einst der Hafen von Puerto de la Estaca. Im Reiseführer stand damals: „Beim Einlaufen muss  die Fähre mehrmals vor- und zurückrangieren, bis sie an der Mole anlegen kann“!

El Hierro, die „vergessene“ Insel, das trifft auch noch heute zu. Bei einer Rundfahrt trifft man oft immer die gleichen Gäste. Und der Begriff „am Ende der Welt“ verdeutlicht u.a. eine schier endlose Fahrt entlang der wilden Ostküste zum Hotel Parador Nacional. Das Hotel in völliger Abgeschiedenheit ist ideal für Ruhesuchende. Die Straße endet dort, vorne die rauhe Küste, hinten fast senkrechte Felswände.

Eine Besonderheit mit geschichtlichem Hintergrund weist der westlichste Punkt der Insel auf, mit dem Leuchtturm Faro de Orchilla und dem Nullmeridian. Nicht zu vergessen die von Vulkanen und Lavaströmen übersäte Landschaft.

El Hierro fasziniert uns immer wieder. Es sind die vielfältigsten Landschaftsformen und die einzelnen Vegetationsstufen. Von der Küstenzone bis zum Nebelwald, dem ausgedehnten Kiefernwald oder der Dehesa mit den vom ewigwehenden Passatwind geformten Wacholderbäumen. Ganz in der Nähe der Dehesa befindet sich in einer Kapelle die Statue der Jungfrau Virgen de Los Reyes. Alle vier Jahre wird bei der Bajada de los Reyes die Inselheilige bis nach Valverde getragen.

Von den zahlreichen Miradores ergeben sich immer wieder großartige Ausblicke. So  auch vom Mirador de la Peña hoch über dem El Golfo.

Wir haben uns auf El Hierro immer wohl gefühlt. Trotz unserer bescheidenen Spanischkenntnisse sind wir mit den freundlichen Leuten gut zurechtgekommen.

Bei einer Fahrt über den Malpaso ist einmal unser Auto liegen geblieben, es war Freitagnachmittag und mitten im Funkloch. Wir hatten Glück – eine Kolonne Waldarbeiter hat uns völlig unbürokratisch geholfen.

Übrigens, so war es noch bis  vor zwei Jahren, konnte man sich im Tourismusbüro in Valverde eine schöne Urkunde über den Besuch auf El Hierro abholen.

Es gäbe noch viel von der Insel zu erzählen. Erleben Sie es selbst.

Helga und Heinz Gröschl

Ostfildern

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