Zwei Jahre vermisst


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Von Yeremi Vargas fehlt bis heute jede Spur

Am 10. März war es zwei Jahre her, dass der damals siebenjährige Yeremi Vargas Suárez verschwand. Bis heute fehlt von dem Jungen aus Vecindario jede Spur. 

Yeremi hatte vor dem Haus seiner Großeltern mit zwei gleichaltrigen Cousins gespielt. Als die Großmutter die Kinder zum Essen ins Haus rief, blieb Yeremi zurück. Seither wird nach dem Verbleib des Jungen gefahndet. Ebenso wie im Fall der verschwundenen Sara Morales, die am 30. Juli 2006 auf dem Weg von ihrem Elternhaus in Escaleritas (Gran Canaria) zu einer Verabredung im Shoppingcenter La Ballena verschwand, konnte der Fall bislang nicht aufgeklärt werden.

Für die Familien der vermiss­ten Kinder bedeutet jeder Tag der vergeht weiteren Schmerz, und die Ungewissheit scheint das Schlimmste zu sein. „Was ist bloß aus meinem Kind geworden?“, fragt sich Yeremis Mutter Ithaisa Suárez jeden Tag. Auch wenn die Guardia Civil die Fahndung fortsetzt und die Familie sich an die Hoffnung klammert, dass Yeremi gefunden wird, hat die Zeit die inzwischen vergangen ist, sie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Ithaisa hat einen verlorenen Blick. Sie fühlt sich kraftlos. Jeder Tag der vergeht, ohne dass ihr Sohn auftaucht ist für sie wie ein Schwerthieb. Sie hat keinen Appetit, muss sich zum Essen zwingen. Am 10. März, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Verschwinden ihres Kindes, wachte Ithaisa in der Klinik auf. Familienangehörige hatten sie in die Notaufnahme gebracht, nachdem sie zusammengebrochen war. Im Krankenhaus wurde sie an den Tropf ge­hängt, mit Medikamenten gegen Depressionen versorgt und von Psychologen betreut.

Im Rahmen der Fahndungsaktion nach Yeremi hat es bislang keine heiße Spur gegeben. Ein gelber Plastikeimer, mit dem der Junge gespielt hatte und der wenige Schritte von der Stelle entfernt gefunden wurde, wo Yeremi verschwand ist das einzige Beweisstück. Mehrere Verdächtige wurden verhört, ohne Erfolg. Brunnen und Schächte wurden inspiziert, Schluchten, Wege und das Gelände durchkämmt. Auch einige Häuser wurden durchsucht.

„Ich glaube daran, dass er lebt. Aber mittlerweile will ich nur noch wissen, was an diesem Tag geschah, wer ihn mitnahm“, sagt Ithaisa Suárez. Um sich nicht der Hoffnungslosigkeit hinzugeben ist für sie der wöchentliche Besuch der Polizeiinspektoren wichtig, von denen sie sich immer wieder eine positive Nachricht erhofft. „Sie sind schon wie ein Teil unsere Familie“, sagt Ithaisa.

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