Zwei Männer, die ein Schlauchboot gesteuert haben, verhaftet

Foto: EFE

Foto: EFE

Das Boot war mit 14 Migranten an der Küste von Almería unterwegs

Málaga – Zwei Algerier im Alter von 24 und 27 Jahren wurden in Untersuchungshaft genommen, nachdem sie als mutmaßliche Kapitäne eines Schlauchbootes verhaftet worden sind. Die Migranten sollten zwar aussagen, sie hätten das Boot gemeinsam gesteuert, doch die Polizei konnte die Verantwortlichen identifizieren.

Das Boot verfügte über einen 80-PS-Motor und ermöglicht es, die 185 Kilometer zwischen Algerien und Almería in etwa vier Stunden zurückzulegen.

Die Migranten behaupteten, dass sie von einer kriminellen Organisation in einen Unterschlupf in der Küstenstadt Orán, im Westen von Algerien, gebracht wurden. Nachdem sie jeweils 5.000 Euro bezahlt hatten, wurden sie per Auto nach Ain El Turk gebracht, eine Stadt, die 20 Kilometer nordwestlich liegt. Nach einem langen Marsch wurden sie von dem Boot abgeholt.

Etwa 50 Kilometer vor der Küste ging dem Boot der Treibstoff aus, und die Insassen mussten zwei Tage lang ohne Nahrung und Wasser ausharren. Ein Handelsschiff entdeckte sie zum Glück und forderte ihre Rettung an, die später von der Seenotrettung durchgeführt wurde.

Nach der Ankunft im Hafen übernahm das Rote Kreuz die medizinische Versorgung der Menschen.

Der Sprecher der Nationalpolizei erklärte, dass die meisten Menschen, die mit diesen Booten in Almería ankommen, in der Regel in sichere Wohnungen gebracht werden, um später ihre Reise nach Frankreich fortzusetzen. Die Polizei betonte, dass nur sehr wenige in Spanien bleiben.

Schnellere Fahrten und Rückfahrten werden angeboten

Der Hauptausgangspunkt für die Ankunft der kleinen Boote in Almería ist die Gegend um die algerische Stadt Ain El Turk. Aus Polizeikreisen heißt es, dass 80 % dieser Boote, die Almería erreichen, aus diesem Gebiet kommen und dass es in dieser Stadt und in Orán viele Mafias gibt, die illegale Fahrten an die Küste Almerías organisieren. Sie transportieren durchschnittlich 10 bis 18 Passagiere, die zwischen 3.000 und 5.000 Euro für die Fahrt bezahlen. Die Preise sind laut Polizeiangaben in letzter Zeit gestiegen, früher kosteten sie um die 1.000 Euro, da die Boote mit besseren Motoren ausgestattet sind und die Überfahrten dadurch viel schneller sind. An der Küste angekommen, gehen die Migranten von Bord, und die Schiffe drehen um, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Die Polizei weist darauf hin, dass manchmal auch Personen an Bord kommen, die nach Algerien reisen wollen. Dieser Rückweg wird meist von Personen gewählt, gegen die ein Haftbefehl vorliegt.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.