1,2 Milliarden Euro für die Kanaren


© Gobierno de Canarias

Die EU steuert 85% der Gesamtsumme bei

Die Europäische Kommission wird im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung den Kanarischen Inseln 997 Millionen Euro zukommen lassen, womit sich der Gesamtposten bis 2020 auf 1,2 Milliarden Euro erhöht.

Corina Cretu, EU-Kommissarin für Regionalpolitik, gab diese erfreuliche Nachricht im August per Pressemitteilung bekannt und erklärte: „Ich hoffe, die Programme werden sich real auf die Wirtschaftsperspektiven dieser zwei Regionen (auch Extremadura wurde mit 679,3 Millionen Euro bedacht) auswirken und zur Schaffung neuer und hochqualifizierter Arbeitsplätze insbesondere in der Forschung und Entwicklung beitragen“. 

Denn speziell darum geht es beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), einem wichtigen Strukturfonds der EU, der für den wirtschaftlichen Aufholprozess der ärmeren Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen sorgen soll. Mit den Geldern, die vom Mitgliedsstaat aufgestockt werden müssen, werden mittelständische Unternehmen unterstützt und dadurch dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen. Die strukturelle Veränderung und Modernisierung der Wirtschaft soll angetrieben, Infrastrukturprojekte finanziert oder Maßnahmen durchgeführt werden, die der Energieeffizienz, der Forschung und der technologischen Entwicklung sowie dem Umweltschutz dienen. 

Insgesamt 1,170 Milliarden Euro werden den Kanarischen Inseln während der Förderperiode 2014 bis 2020 zugute kommen. Davon sollen allein 280 Millionen Euro in die Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen und die Stärkung von Forschung und Entwicklung fließen. Weiterhin sollen der Breitband-Internetzugang auf 100% ausgeweitet und der E-Commerce gefördert werden, sodass wenigstens 33% der Unternehmen über das Internet operieren. Die EU zielt darauf ab, die Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung zu verdoppeln. Auch soll in konkrete Maßnahmen zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung arbeitsloser Jugendlicher und sozial benachteiligter Familien sowie in das Bildungssystem und den Umweltschutz investiert werden. Auch das Verkehrsnetz soll ausgebaut und die Anbindung verbessert werden.

Im Vergleich zur Förderperiode 2007 bis 2013 ist der EU-Beitrag für die Kanaren um 900 Millionen Euro aufgestockt worden. Auch der Anteil der EU am Gesamtposten wurde auf 85% erhöht.

Mit den Neuen Technologien in die Zukunft

Rosa Dávila, die Leiterin des kanarischen Finanzressorts, erklärte gegenüber Europa Press, die 1,2 Milliarden Euro würden helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der Kanarischen Inseln zu verbessern. Das konkrete Programm sähe zehn konkrete Ansatzpunkte vor, die eins gemeinsam hätten: Die Stärkung der Telekommunikation in allen Lebens- bzw. Wirtschaftsbereichen. Um wettbewerbsfähig zu sein, sei es erforderlich, „das Wissen anzuwenden und die charakteristisch bedingten Barrieren der Inseln zu überwinden“. Dávila wies insbesondere auf die Bedeutung der Förderung von Forschung und technologischer Entwicklung hin. 

Regionalpräsident Fernando Clavijo zeigte sich ebenfalls erfreut über die gute Nachricht, wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass die EU mit dem  hohen Subventionspaket den Besonderheiten der Kanarischen Inseln Rechnung trage, während der Staat die Zuschüsse für die Kanaren stetig kürze. „Das ist die Anerkennung der Singularität der kanarischen Bevölkerung. Wir sind nicht besser und nicht schlechter sondern einfach nur anders.“

Clavijo legte großen Wert auf den Posten von  280 Millionen Euro, der den Wandel einer fast ausschließlich auf dem Tourismus basierenden Wirtschaft fördern soll. Während der Tourismus besonders zeitlich begrenzte Arbeitsplätze schaffe, würden im Rahmen der Neuen Technologien, der Forschung und der Entwicklung dauerhafte Stellen geschaffen. 

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