120 km im Polizeiauto geflohen


ETA-Terrorist konnte in Portugal festgenommen werden

Garikiotz García Arrieta, der vor einigen Tagen in Portugal festgenommen wurde, war zuvor 120 km in einem Patrouillen-Wagen der Guardia Civil geflohen.

Madrid – Die Beamten hatten ihn angehalten, um seine Papiere und vor allem die Ladung seines Lieferwagens zu kontrollieren, als er sich in ihren Streifenwagen schwang und davon fuhr.

Gegen 21 Uhr hatte eine Polizeistreife in der Nähe von Zamora einen Lieferwagen mit französischem Kennzeichen beobachtet. Die beiden Beamten stoppten den Wagen, der am selben Tag in Frankreich angemietet worden war und in dem sich nur der Fahrer befand. Während sie das Kennzeichen und die Fahrgestellnummer mit den Papieren verglichen, verschwand der Unbekannte mit ihrem Streifenwagen. Die Fahndung  wurde sofort eingeleitet und die Grenzposten alarmiert. Eineinhalb Stunden später konnte der Wagen beim portugiesischen Grenzübergang Torre de Moncorvo lokalisiert werden. Die Beamten schossen in die Luft und konnten den Flüchtigen festnehmen.

Wenig später verhaftete die portugiesische Polizei Iratxe Yañez Ortíz de Barrón in der Nähe von Villa Nova da Foz. Er hatte falsche Papiere bei sich und fuhr einen Opel Astra mit französischem Kennzeichen. Durch seine auffällige Fahrweise hatte er sich verdächtig gemacht, als er entgegenkommende Fahrzeuge auf die Polizeikontrolle aufmerksam machte. Schnell stellte die Polizei fest, dass sowohl Yañez als auch García Arrieta auf der Liste der meistgesuchten Terroristen standen.

In dem Lieferwagen wurden zehn Kilo Sprengstoff, Metallfässer, eine Pistole, Revolver, Gewehre, französische Autokennzeichen ohne Aufdruck sowie gefälschte Papiere gefunden. Im Opel Astra befanden sich sechs Personalausweise, ein französischer Pass, Lap­tops, Fotokameras sowie 10.000 Euro in bar. Beide Terroristen befinden sich in Portugal in Haft. Ein Richter wird entscheiden, ob und wann sie nach Spanien ausgeliefert werden.

Das spanische Innenministerium ist davon überzeugt, dass sich ETA in Portugal eine Infrastruktur aufbauen will, um von dort aus Attentate in Spanien zu verüben.

„Wir wissen, was ETA plant, aber ETA weiß auch, was wir vorhaben“, sagte Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba, als er die Nachricht von der Verhaftung erhielt.

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