13 Bootsflüchtlinge nach sechs Tagen auf See verdurstet


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Wieder hat sich eine Flüchtlingstragödie auf der Strecke zwischen Afrika und den Kanarischen Inseln abgespielt. Ein Fischkutter rettete auf hoher See 29 Bootsflüchtlinge, die in einem seeuntüchtigen Kahn, der bereits mit Wasser vollgelaufen war, ziellos im Atlantik trieben. Als die Besatzung des Fischkutters „Nuevo Urrusolo“ die Flüchtlinge an Bord nahm, fand sie unter ihnen eine Leiche.

Die Überlebenden berichteten, dass sie in den letzten Tagen die Leichen von weiteren elf Mitreisenden über Bord geworfen hatten, „weil sie fürchterlich stanken“. Unter den Toten waren zwei Minderjährige.

Für die Überlebenden kam die Rettung buchstäblich in letzter Minute, denn eine knappe halbe Stunde nach der Rettung sank der leere Holzkahn.

Hubschrauber des Seenotrettungsdienstes evakuierten die zum Teil lebensgefährlich geschwächten, ausgetrockneten Menschen von dem Fischkutter. „Sie hatten in ihrer Not Salzwasser vermischt mit Urin getrunken“, berichtete später ein Arzt. An den Folgen von schweren Verbrennungen und Dehydration starb am folgenden Tag ein weiterer Flüchtling.

Kaum 48 Stunden nach dieser Tragödie trafen auf den Kanaren erneut Flüchtlingsboote ein. In Los Cristianos auf Teneriffa kamen 120 Immigranten an, vor Gran Canaria spürte die Küstenwache ein Boot mit über 50 afrikanischen Flüchtlingen auf.

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