Sozialversicherungsbetrug durch Firmennetzwerke und betrügerische Konkurse
Ein kanarischer Holz-Unternehmer und seine beiden Söhne sind angeklagt worden, 1,3 Millionen Euro an Sozialversicherungsbeiträgen hinterzogen zu haben.
Die Nationalpolizei hatte Ende Mai, als die Sozialversicherungskasse Seguridad Social den hohen Schuldenstand einer Gruppe von Familienunternehmen anzeigte, mit ihren Ermittlungen begonnen und diesen den humorvollen Namen „Operation Proteo“ (Grottenolm) verliehen.
Im Verlauf der Untersuchung gelang es, die Vorgehensweise der drei Unternehmer aufzuklären. Sie hatten insgesamt acht verschiedene Unternehmen gegründet und verschoben ihre Mitarbeiter innerhalb dieser Gruppe von einer Firma in die andere, mit dem Ziel, die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge zu vermeiden. Diejenigen Firmen, die die meisten Schulden angehäuft hatten, wurden inaktiv gestellt. In allen beteiligten Firmen waren die drei Verdächtigen in verschiedenen Funktionen in der Geschäftsführung vertreten. Sie sind nun wegen Sozialbetrug in sieben Fällen mit einem Gesamtschaden von 1,3 Millionen Euro angeklagt und wegen betrügerischen Bankrotts in drei Fällen.
Im Zuge der Ermittlungen fanden sich im Vermögen der verschiedenen Unternehmen 41 Immobilien und 31 Fahrzeuge, zum Teil Luxuslimousinen. Es handelt sich bereits um den zweiten großen Fall von Sozialversicherungsbetrug den die Nationalpolizei innerhalb eines Monats aufdeckt. Im Zuge des vorherigen Falles kam es, ebenfalls auf Teneriffa, zur Festnahme von sieben Personen, die insgesamt 17,5 Millionen Euro an Sozialbeiträgen über verschiedene Unternehmenskonstruktionen vermieden haben. In diesem Zusammenhang könnte es noch zu weiteren Verhaftungen kommen.
In beiden Fällen beruhte die Vorgehensweise darauf, einige Unternehmen bankrott gehen zu lassen, während die Produktionsmittel und Mitarbeiter durch Strohmänner auf neue Firmen übertragen wurden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]