1,5 Millionen Ausländer sind wegen Covid-19 ausgereist

Die spanische Außenministerin Arancha González Laya Foto: EFE

Die spanische Außenministerin Arancha González Laya Foto: EFE

Das spanische Außenministerium hat mehr als 24.000 Spanier zurückgeholt

Madrid – In den Wochen des Ausbruchs des Coronavirus, wurde in Spanien eine erhebliche Bewegung innerhalb der Bevölkerung verzeichnet. Etwa 1,5 Millionen Ausländer aus der EU, aber auch aus anderen Staaten, haben wegen der Epidemie das Land verlassen. Laut der Daten, die vor einigen Tagen von Außenministerin Arancha González Laya veröffentlicht wurden, hätten die meisten Bemühungen ihres Ministeriums darin bestanden, Spanier nach Hause zurückzuholen, wenn es auch an der Organisation der Ausreise von Urlaubsgästen mitgewirkt habe.
Die Ministerin, die vor dem Auswärtigen Ausschuss des Parlaments ihren Bericht abgab, wies darauf hin, dass die Daten von den verschiedenen Botschaften stammen, die in Spanien akkreditiert sind. Sie könne nicht ausschließen, dass auch Ausländer das Land verlassen haben und in ihre Heimatländer zurückkehrten, die Residenten in Spanien sind. In dieser Hinsicht seien die übermittelten Daten zu wenig spezifiziert worden, sodass keine konkreten Angaben gemacht werden können.
Spanien liegt weltweit an zweiter Stelle, was die Zahl der Besucher angeht. Mehr als 83 Millionen Gäste wurden im vergangenen Jahr verzeichnet, wie den Daten des Nationalen Statistischen Instituts zu entnehmen ist. Hinzuzurechnen sei noch die Zahl der Erasmus-Studenten sowie die der Personen, die sich längerfristig im Lande aufhalten. Als schließlich die Ausgangsbeschränkung aufgrund der Pandemie verhängt wurde, nahm die Zahl der Touristen, die umgehend in ihr Heimatland zurückkehren wollten, schlagartig zu.
Was die spanischen Staatsbürger betrifft, die sich im Ausland befanden, so sei ihre Rückführung, die im März begonnen habe, praktisch abgeschlossen, erklärte die Außenministerin. Auch Ausländer, die in Spanien ihren Wohnsitz haben, seien darunter gewesen. „Diese Phase ist praktisch beendet, nun müssen wir noch kleinere Gruppen heimholen, die sich an weit entlegenen Punkten dieser Erde befinden. Für diese Aktionen beteiligen wir uns an der europäischen Koordination“, erklärte Arancha González Laya, die auf eigenen Wunsch vor dem Ausschuss über die Arbeit ihres Ministeriums im Zusammenhang mit der Corona-Krise berichtet hat.
Neben den 24.000 Spaniern, die inzwischen heimkehren konnten, befinden sich noch die erwähnten kleineren Gruppen oder Einzelpersonen in Argentinien, Ecuador, Paraguay, Australien, Thailand und Kolumbien, fern der Heimat. Erst vor einem Tag waren die 300 Spanier von den Philippinen zurückgekehrt, die auf den verschiedenen Inseln des Archipels festsaßen. Die genannten Zahlen betreffen lediglich die Personen, deren Rückkehr durch das Außenministerium ermöglicht wurde. Die Daten der zahlreichen Personen, die ihre Heimreise selbst organisiert und finanziert haben, lägen ihrem Ministerium nicht vor, erklärte die Ministerin.
Während ihrer Anhörung musste sich Arancha González Laya harsche Vorwürfe der Vertreter von PP, Ciudadanos und VOX anhören. Viele spanische Bürger hätten große Schwierigkeiten mit ihrer Rückkehr gehabt. „Sie haben eine riesige Propaganda um die Rückholaktion gemacht, die es eigentlich nicht war“, warf ihr die Vertreterin der PP, Valentina Martínez Ferro, vor. González Laya wies diese Vorwürfe entschieden zurück: „Die Arbeit des Außenministeriums hat in einer Rückholaktion bestanden“.

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