15 Millionen Euro für die Erneuerung veralteter touristischer Infrastrukturen


Kanarenpräsident Fernando Clavijo und Spaniens Tourismusministerin Reyes Maroto unterzeichneten das Abkommen. Mit dabei waren Isaac Castellano, Leiter des kanarischen Tourismus-Ressorts (l.), und Isabel Oliver, Staatssekretärin für Tourismus (r.). Foto: EFE

Der Archipel will sich qualitativ verbessern, um kaufkräftige Urlauber anzusprechen

Kanarische Inseln – Regionalpräsident Fernando Clavijo und Spaniens Tourismusministerin Reyes Maroto haben am 8. November das Abkommen zur Erneuerung touristischer Infrastrukturen unterzeichnet.

Dem Abkommen zufolge wird der Staat der Region noch in diesem Jahr 15 Millionen Euro für 33 konkrete Vorhaben auf sieben Inseln zukommen lassen, die innerhalb von vier Jahren umgesetzt werden müssen. Gran Canaria soll für 17 Bauprojekte 3,9 Millionen Euro erhalten, Teneriffa für neun Projekte 4,6 Millionen Euro, Lanzarote für zwei Projekte 2,5 Millionen Euro. Fuerteventura soll für ein Vorhaben mit zwei Millionen Euro bedacht werden, La Gomera für zwei Projekte mit 650.000 Euro. Für La Palma sind 855.000 Euro, für El Hierro 500.000 Euro für jeweils ein Projekt vorgesehen.

Zu den größten touristischen Bauvorhaben gehören die Instandsetzung der Meerespromenade von Puerto del Rosario nach Playa Blanca (2 Millionen Euro), die Anlegung der Inselfahrradstrecke Lanzarote (rund 2 Millionen Euro), die Instandsetzung des Las Caletillas-Strandes in Candelaria (1,144 Millionen Euro), die Renovierung des Museums Cho Zacarías in San Mateo/Gran Canaria (1 Million Euro), die Erneuerung der Küstenstraße Paseo Graciliano Ruiz Rodríguez y Semidán in Candelaria (911.000 Euro) und der Erwerb eines Gebäudes für die Hotelfachschule in El Paso/La Palma (850.000 Euro).

Fernando Clavijo betonte, nach Jahren der Krise sei es nun an der Zeit, wieder zu investieren, die veralteten Infrastrukturen zu modernisieren und sich an die Erfordernisse der Zukunft anzupassen. Das Urlaubsziel Kanarische Inseln müsse an Qualität hinzugewinnen.

Isaac Castellano, Leiter des kanarischen Tourismusressorts, wies auf die aktuelle Strategie der Kanaren hin, die darauf ausgerichtet sei, kaufkräftige Urlauber zu interessieren, die neben Sonne und Strand auch andere Urlaubserlebnisse suchen würden.

Reyes Maroto nutzte die Gelegenheit, um über die Auswirkungen des Brexit zu sprechen. Sie erklärte, die Befürchtung, die britischen Urlauberzahlen würden allzu stark zurückgehen, sei unbegründet. Sie sei auf der Tourismusmesse WTM in London gewesen und habe festgestellt, dass die Prognosen für die nächste Sommersaison weiterhin gleichbleibend positiv seien.

Wieder zusammengefunden

Im Vorfeld der Unterzeichnung des Abkommens war es zu Spannungen zwischen der Zentral- und der kanarischen Regionalregierung gekommen. In den letzten Monaten waren zwei Minister und auch Präsident Pedro Sánchez auf den Archipel gekommen, hatten sich jedoch nicht mit Kanarenpräsident Fernando Clavijo getroffen, obwohl es hinreichend Gesprächsbedarf gab. So wie beispielsweise die wieder zunehmende illegale Immigration über das Meer. Auch standen die Unterzeichnung der angekündigten Abkommen über Investitionen in Tourismus, Straßen (1,2 Milliarden Euro in sechs Jahren), Wasserversorgung (300 Millionen Euro bis 2021) und Bildungswesen (42 Millionen Euro) noch aus. In der kanarischen Politik mehrte sich der Unmut.

Ende Oktober trafen sichPräsident Pedro Sánchez und Fernando Clavijo dann jedoch in Madrid, wo Sánchez versprach, die sogenannte Agenda Canaria wieder aufzunehmen.

Noch in diesem Monat sollen auch die restlichen Abkommen endlich unter Dach und Fach gebracht werden.

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