Santa Cruz’ Taxifahrer protestieren


Die Taxifahrer blockierten die Ein- und Ausfahrt der Stadt. Foto: NOTICIA

Gemeinde sieht keinen Grund für Kritik, nachdem bereits der Rückkauf von 110 Lizenzen erfolgt ist

Teneriffa – In Santa Cruz de Tenerife gibt es schon lange zu viele Taxis. Dies hat auch die Stadtverwaltung eingesehen und beschlossen, die Zahl der Lizenzen zu reduzieren. Deshalb wurde ein Verfahren eingeleitet, um Taxikonzessionen durch die Zahlung von Entschädigungen aufzulösen.

Doch den Taxifahrern in der Hauptstadt dauert dies zu lange. Am Nachmittag des 8. November blockierten mehr als 350 Fahrer die Ein- und Ausfahrt der Stadt als Zeichen ihrer Unzufriedenheit und des Protests. Der Vorsitzende des Taxiverbands Élite, Manuel Ojeda, erklärte dazu, dass der Rückkauf der Taxikonzessionen durch die Stadt zu langsam geschehe und die Berufsgruppe der Taxifahrer eine raschere Abwicklung fordere, um das Ziel der 729 Konzessionen zu erreichen.

Im Rathaus hält man die Protestaktion der Taxifahrer hingegen für nicht gerechtfertigt. Der zuständige Stadtdezernent Dámaso Arteaga erklärte, dass die Stadtverwaltung weiter daran arbeite, Taxikonzessionen zurückzunehmen. Seit 2017 seien 110 Konzessionen annulliert worden. Dennoch wurde zwei Tage nach dieser Stellungnahme mitgeteilt, dass die Stadtverwaltung unter dem Vorsitz von Bürgermeister José Manuel Bermúdez die Rücknahme von weiteren 10 Taxikonzessionen gebilligt habe. Pro abgegebener Lizenz wird eine Entschädigungssumme von 32.000 Euro ausgezahlt.

Nach Auskunft von Arteaga gibt es heute in Santa Cruz de Tenerife 816 aktive Taxikonzessionen. Um das erklärte Ziel von 729 Konzessionen im Jahr 2019 zu erreichen, seien für das kommende Jahr bereits zwei Millionen Euro reserviert.

Uber peilt Kanaren an

Nachdem Uber Spanien-Chef Juan Galiardo Sosa die Absicht geäußert hat, das Fahrdienstvermittler-Unternehmen „eher früher als später“ auf die Kanarischen Inseln zu expandieren, haben Taxifahrer sich besorgt gezeigt. Galiardo nahm Anfang November in Santa Cruz de Tenerife an einer Tagung teil, an deren Rand er von den Expansionsplänen des US-Unternehmens in Spanien sprach. Die Kanarischen Inseln seien ein traumhaftes Urlaubsziel, und vielen Touristen sei aus ihren Heimatländern der Service von Uber bekannt, weshalb sie nach der Landung am Zielort die App von Uber öffneten, um ein Fahrzeug anzufordern, erklärte er. Auch die kanarischen Einwohner, die durch die Orografie der Inseln in Sachen Mobilität einiges zu bewältigen haben, könnten von den Diensten von Uber profitieren, betonte der Manager. Im Rahmen der Unternehmensexpansion in Spanien werde der US-Fahrdienstvermittler in nicht allzu ferner Zukunft auch auf den Kanaren Fuß fassen, erklärte der gebürtige Tinerfeño.

In Spanien ist Uber bislang in Madrid, Barcelona, Albacete, Castellón, Córdoba, Girona, Jerez, Lérida, Málaga, Sevilla und Valencia präsent.

 

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