15 Schüler pro Klasse

Bildungsministerin Isabel Celaá Foto: EFE

Bildungsministerin Isabel Celaá Foto: EFE

Ab September soll es ein gemischtes System aus Fern- und Schulunterricht geben

Madrid – Die spanische Regierung arbeitet gemeinsam mit den autonomen Regionen daran, für das kommende Schuljahr eine maximale Anzahl von Schülern pro Klasse festzulegen. Wahrscheinlich wird man sich auf eine Obergrenze von 15 einigen. Die normale Schülerzahl pro Klasse beträgt in einigen Regionen bis zu 28 in der Grundschule und bis zu 40 in den Abiturklassen.
Das Bildungsministerium und die regionalen Schulbehörden sehen es jedoch als unmöglich an, die Anzahl der Schulklassen zu verdoppeln. Dafür gibt es mehrere Gründe, der gewichtigste liegt in der Finanzierung. Es ist kein Geld da, um die Lehrerkollegien und die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten zu verdoppeln. Deshalb neigt die Diskussion zu einem gemischten System, in welchem die Schüler in Schichten morgens und nachmittags oder abwechselnd an verschiedenen Tagen oder Wochen in die Schule gehen und den anderen Teil der Zeit zu Hause arbeiten.
„Wir können nicht alles, was wir erreicht haben aufs Spiel setzen”, sagte die Bildungsministerin Isabel Celaá am 4. Mai in einem Interview. „Wenn alle Kinder gleichzeitig in die Schule gehen, werden wir die notwendige Distanz nicht wahren können.”
Die Elternvertretungen gehen davon aus, dass diese Unterrichtsform Maßnahmen für die Vereinbarkeit der Berufstätigkeit mit diesen neuen Elternpflichten erfordert. Die Schuldirektionen sehen es als unabdingbar an, Ressourcen für die Anpassung der Schulgebäude bereitzustellen. Und die Lehrergewerkschaften fordern eine deutliche Verstärkung der Lehrerschaft, um die Pläne für den Fernunterricht und den Unterricht in den Klassen in Einklang bringen zu können.
Die Bildungsbehörden gehen davon aus, dass – sofern nicht eine wirksame Behandlung gefunden wird, welche den Verlauf der Pandemie radikal verändert – die Regeln der strikten sozialen Distanzierung auch im September noch weiterbestehen werden.
Das gemischte Lehrsystem wird jedoch nicht in allen Lehrinstituten in gleicher Weise durchgeführt werden. Isabel Celaá geht davon aus, dass die Schulen ihre Aufnahmekapazitäten auf die Hälfte reduzieren müssen. Die Option, die zurzeit diskutiert wird ist, die Festlegung einer Obergrenze von wahrscheinlich 15 Schülern pro Klasse. Dies würde bedeuten, dass viele Schulen in ländlichen Gebieten, die geringe Schülerzahlen haben, ihren Unterricht fast genauso weiterführen können wie bisher und auf Fernunterricht verzichten können.
Grund- und weiterführende Schulen in den Städten werden dagegen größere Probleme haben, die Einhaltung der notwendigen Distanz zu gewährleisten und das gemischte System in unterschiedlichen Formen umsetzen müssen.

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