Rückblick: Ausgabe vom 15. September 1989


Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Auch vor dreißig Jahren waren die kanarischen Observatorien wegen ihrer reinen Atmosphäre und der sternklaren Nächste als die besten von Europa bekannt. Als die spanische Regierung ein Gesetz zum Schutz der astronomischen Qualität verabschiedete, rückten die Inseln, insbesondere jedoch La Palma, mit den Installationen auf dem Roque de los Muchachos, weltweit an die Spitze der astronomischen Forschungseinrichtungen. Das NOT-Teleskop, welches im Herbst 1989 dort installiert und offiziell eingeweiht wurde, machte die Sternwarte von La Palma damals zur größten und bedeutendsten Europas. Da die beste Technik der astrophysikalischen Forschung nichts nützt, wenn die Umweltbedingungen nicht gegeben sind, haben die reine Luft und das berühmte gute Wetter der Kanarischen Inseln damals dazu geführt, dass auf Teneriffa und La Palma, unter riesigem technischem und finanziellem Aufwand, die internationalen Sternwarten geschaffen wurden.

In unserer Ausgabe vom 15. September 1989 berichteten wir auch über die technischen Details des neuen NOT-Teleskops (Northern Optical Telescope) das einen 2,55 m großen Spiegel hatte, und damit zu den 20 größten Teleskopen weltweit gehörte.

Die Nachricht: Die Sternwarte von La Palma bald die größte der nördlichen Hemisphäre

„Spanien ist das erste Land mit einem Gesetz zum Schutz der astronomischen Qualität, und darauf können wir sehr stolz sein“, sagte der Staatssekretär für das spanische Universitäts- und Forschungswesen, Juan Manuel Rojo, anlässlich der Einweihung des NOT Teleskops, das nun auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma in Betrieb ist. Das, worauf Rojo so stolz ist, dürfte allerdings nicht nur die Astrophysiker freuen, sondern auch ganz besonders die Urlauber, die auf die Kanarischen Inseln kommen. Denn die so hochgelobte astronomische Qualität unserer Inseln ist nichts anderes als die besonders reine Luft und die vielen sternklaren Nächte und wolkenlosen  Tage. Optimale Beobachtungsbedingungen also für die Astronomen und herrliches Ferienwetter für die Urlauber.

Beteiligt an den Sternwarten sind die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Holland, Dänemark, Schweden und Finnland. Seit der Eröffnung im Juni 1985 ist die Sternwarte von La Palma zum größten Forschungszentrum Europas angewachsen und wird in absehbarer Zeit die wichtigste Sternwarte der nördlichen Hemisphäre der Erdkugel darstellen.

Wie der Direktor des NOT, Arne Ardeberg, erklärte, ist bei diesem Gerät besonders großer Wert auf das Auflösungsvermögen gelegt worden und hierin ist das NOT den im Weltraum stationierten Teleskopen ebenbürtig. Mit dem feinen Unterschied, dass das NOT 800 Millionen Peseten kostete, während beispielsweise das Hubble Space Telescope im Weltraum 160 Milliarden Peseten verschlungen hat.

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