Im Sommer reisten so viele ausländische Urlauber auf die Kanaren wie schon lange nicht mehr, im Winter wird ein neuer Höchststand erwartet
Die guten Nachrichten des Tourismus-Sektors in Spanien überschlagen sich. Ein Rekord nach dem anderen wird aufgestellt, insbesondere bei den ausländischen Urlaubern und ihren Ausgaben. Auf den Kanaren ging der August mit 871.337 ausländischen Besuchern bereits als bester Tourismusmonat in die Geschichte ein. Auch die Ausgaben der Urlauber stiegen auf eine Rekordhöhe von über einer Milliarde Euro an. Doch damit nicht genug – die Aussichten sind so gut, dass die Experten auch für den Winter weitere Bestmarken erwarten.
Madrid – Auch spanienweit nahm die Zahl der ausländischen Touristen und deren Ausgaben bisher unerreichte Werte an. Zwischen Januar und August entschieden sich 42,3 Millionen Urlauber für einen Ferienaufenthalt in Spanien und bescherten Einnahmen in Höhe von 40,5 Milliarden Euro.
Zweitbeste Sommersaison
Zwischen Anfang Januar und Ende August verbrachten 6,7 Millionen ausländische Gäste ihren Urlaub auf den Kanarischen Inseln, gab das Industrie-, Energie- und Tourismusministerium bekannt. Das bedeutet ein Plus von über 92.000 bzw. 1,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und einen Anteil von 16% am landesweiten Kuchen.
Allein im August wurden über 840.000 ausländische Touristen verzeichnet, 6% mehr als im Vorjahresmonat, wohl auch deswegen, weil sich zu diesem Zeitpunkt die infolge der Ägypten-Krise getätigten Umbuchungen zum ersten Mal bemerkbar machten. Nach den Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INE) belief sich die Auslastung der touristischen Unterkünfte auf 79% und wurde nur von den Balearen (92%) und Katalonien (80%) übertroffen.
Obwohl dem Hotelverband Ashotel noch nicht alle Daten vorliegen, glaubt Geschäftsführer Juan Pablo González, die diesjährige Sommersaison werde als zweitbeste in die Geschichte eingehen, gleich nach der auf den Arabischen Frühling begründeten Rekordsaison 2011.
González und Ricardo Fernández de la Puente, Vizeleiter des Tourismus-Ressorts, führen die guten Daten jedoch weniger auf die Ägypten-Krise sondern vielmehr auf die gute Entwicklung des britischen, deutschen und des nordeuropäischen Quellmarktes zurück. Laut Fernández de la Puente sind mehr britische und deutsche Touristen auf die Kanaren gekommen als ursprünglich erwartet. Darüber hinaus hätten die vielen kleinen Quellmärkte sich gut entwickelt und würden stetig zunehmen.
„Privilegiertes“ Urlaubsziel
In der Wintersaison soll es dann noch besser werden, auch weil in den für ursprüngliche Ägypten-Urlauber alternativen Urlaubszielen Mittelmeer und Karibik keine optimalen Wetterbedingungen mehr herrschen. Die Kanaren seien, was das Wetter angeht, richtiggehend „privilegiert“, freute sich González.
Das spanische Flughafenbetreiberunternehmen AENA rechnet damit, dass zwischen Ende Oktober 2013 und Ende März 2014 insgesamt 9,5 Millionen Touristen auf die Kanaren reisen werden (+14% im Vergleich zur vergangenen Wintersaison), davon 6,6 Millionen ausländische Urlauber (+21% bzw. 1,2 Millionen).
Die Fluggesellschaften jedenfalls haben ihr Angebot für die Wintersaison schon aufgestockt und mit über 19 Millionen Tickets um mehr als 14% erhöht, gab Mario Otero von AENA bekannt. Für aus dem Ausland anreisende Urlauber werden 21% mehr Tickets angeboten, insgesamt 13,2 Millionen.
Angesichts der guten Aussichten glaubt Rafael Gallego, Präsident des Verbandes spanischer Reiseagenturen (CEAV), sogar, dass die Kanaren am Jahresende einen noch nie da gewesenen Besucherrekord feiern könnten.
Ein Rekordmonat nach dem anderen
Spanienweit wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 42,3 Millionen ausländische Urlauber registriert, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 4,5%. Nachdem bereits im Juli mit 7,9 Millionen ausländischen Touristen ein neuer Rekord aufgestellt worden war, wurde dieser im August mit 8,3 Millionen schon wieder getoppt (7% mehr als im Vorjahresmonat).
José Manuel Soria, Minister für Industrie, Energie und Tourismus, prophezeite, 2013 werde in die Geschichte des spanischen Tourismus eingehen. „Wir werden das Jahr mit Rekordergebnissen bei der Zahl ausländischer Urlauber abschließen,“ jubelte Soria bereits. Aufgrund der Stärke der Hauptquellmärkte Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Nordeuropa, der Dynamik der neuen Quellmärkte wie Russland und China und der Umleitung der Ägypten-Urlauber seien die Prognosen für das letzte Quartal mehr als vielversprechend, so der Minister.
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