28% der Babys kommen per Kaiserschnitt zur Welt


Die WHO hält eine Rate von nur15% innerhalb des Normalbereichs

Von hundert Geburten auf den Kanarischen Inseln geschehen 28 per Kaiserschnitt. Damit liegen die Kanaren nicht nur um sechs Punkte über dem nationalen Durchschnitt (22%), sie überschreiten auch erschreckend die 15%-Rate, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als absolute Obergrenze für den Bereich des Normalen festgelegt hat.

Kein Wunder also, dass dies eines der Hauptthemen war, die auf dem 20. Nationalen Kongress für Perinatalmedizin in Las Palmas de Gran Canaria behandelt wurden. José Ángel García Hernández, Arzt und Leiter des Tagungsausschusses, erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Kaiserschnittrate in den letzten 20 Jahren in allen westlichen Ländern angestiegen ist.

Vom medizinischen Standpunkt aus seien diese hohen Prozentsätze jedoch in keiner Weise zu rechtfertigen. Das sieht auch die Weltgesundheitsorganisation so, die nur eine Rate von maximal 15% für empfehlenswert hält.    Alles was darüber liegt, sei medizinisch gesehen nur „schwer erklärbar“.

Auch auf den Kanarischen Inseln seien vor allem „außermedizinische Gründe“ dafür verantwortlich, dass immer mehr Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden: Die Geburt ist auf die Sekunde planbar, meist innerhalb von 45 Minuten vorüber und Arzt und Helferteam können rechtzeitig ins Wochenende gehen. So ist beispielsweise erwiesen, dass zu nächtlicher Stunde bzw. an Freitagen die Kaiserschnittrate verdächtig ansteigt.

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