361 Neuankömmlinge in einer Woche

Immer öfter wagen Frauen mit Kleinkindern und Schwangere die Fahrt über den Atlantik. Foto: EFE

Immer öfter wagen Frauen mit Kleinkindern und Schwangere die Fahrt über den Atlantik. Foto: EFE

Zwei Männer und ein Kleinkind überlebten die gefährliche Überfahrt nicht

Kanarische Inseln – In der dritten Märzwoche kamen wieder zehn Pateras mit insgesamt 361 Migranten auf den Inseln an. Mindestens drei von ihnen verloren bei der Überfahrt ihr Leben: Die Insassen eines Bootes berichteten, dass sie in der Nacht vor ihrer Ankunft die Leiche eines verstorbenen Mannes über Bord geworfen hatten, ein weiterer Mann wurde einen Tag später tot aus einer Patera geborgen, die südlich von Gran Canaria entdeckt wurde, und eine Zweijährige, die zunächst im Hafen von Arguineguin wiederbelebt werden konnte, verstarb einige Tage später auf der Intensivstation des Mutter-Kind-Krankenhauses in Las Palmas.
Damit ist die Zahl der bekannten Todesopfer, welche die illegale Migration über den Atlantik seit Jahresbeginn gefordert hat, auf neunzehn angestiegen. Insgesamt sind bisher im laufenden Jahr 2021 rund 2.900 Personen auf den Kanaren angekommen.
Um ein Haar hätten die 36 Personen, welche sich gezwungen sahen, einen verstorbenen Reisegefährten über Bord zu werfen, dessen Schicksal geteilt. Ihre Patera mit 18 Frauen, zwei Kindern, zwei Babys und 14 Männern an Bord wurde 150 Kilometer südwestlich des Archipels entdeckt. Sie hatte ihr Ziel, die Kanarischen Inseln, somit bereits verfehlt und war dabei, in den Weiten des Atlantiks verloren zu gehen.
Glücklicherweise hielt das Suchflugzeug Sasemar 103 der spanischen Seenotrettung in diesem Gebiet nach anderen Booten Ausschau, von denen man wusste, dass sie in den letzten Tagen von Westsahara aus aufgebrochen waren.
Die Sasemar 103 entdeckte die Patera und gab Alarm. Der Seenotrettungskreuzer Guardamar Concepción Arenal machte sich anhand der durch das Flugzeug übermittelten Koordinaten auf den weiten Weg zu dem Migrantenboot.
Es gelang der Besatzung, das Boot zu finden und die Insassen aufzunehmen. Wie Retter später von ihren Schützlingen erfuhren, kam die Hilfe jedoch für einen von ihnen zu spät.
Der zweite Tote kam mit einem Boot an, das mit fünfzig Personen besetzt war, darunter ein Baby, ein Kleinkind und neun weitere Kinder.

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