40 Jahre nach der Flugzeugkatastrophe von Teneriffa


Heute erinnert ein Denkmal auf dem Berg Mesa Mota an die Opfer der Flugzeugkatastrophe. Foto: WB

Was passierte am 27. März 1977?

Teneriffa – Am 27. März jährt sich die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa zum 40. Mal. An diesem Tag des Jahres 1977 stießen auf dem Flughafen Los Rodeos im Norden der Insel zwei Jumbos zusammen. 583 Menschen starben bei diesem fürchterlichen Unglück.

Die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa ist bis heute das schwerste Unglück der zivilen Luftfahrt ohne terroristische Beteiligung. Am 27. März 1977 kollidierten um 17.06 Uhr Ortszeit eine Boeing 747 der Pan Am und eine Boeing 747 der KLM. 583 Menschen – darunter alle Passagiere und Besatzungsmitglieder der KLM-Maschine – kamen bei dem verheerenden Zusammenstoß, der auf schlechte Sichtverhältnisse wegen Nebels, Kommunikationsprobleme mit dem Tower und Pilotenfehler zurückgeführt wurde, ums Leben. Nur 61 Passagiere der Pan Am-Maschine überlebten den Albtraum.

Beide Flugzeuge sollten eigentlich auf Gran Canaria landen, wurden aber aufgrund einer dort an diesem Tag erfolgten Bombenexplosion und weiteren Bombendrohung seitens der damals aktiven kanarischen Unabhängigkeitsbewegung „Movimiento por la Autodeterminación e Independencia del Archipiélago Canario (MPAIAC)“ auf dem dortigen Flughafen nach Teneriffa umgeleitet. Die KLM-Maschine kam mit Charterflugpassagieren aus Amsterdam. Die Pan Am-Maschine aus Los Angeles bzw. New York war von einer Reederei gechartert worden, um amerikanische Kreuzfahrtgäste nach Gran Canaria zu bringen, von wo aus die Kreuzfahrt starten sollte. Die meisten der amerikanischen Passagiere kamen aus Kalifornien, von wo aus die Maschine gestartet war. Die übrigen Passagiere stiegen beim Zwischenstopp in New York zu.

Das Unglück geschah auf der Startbahn in Los Rodeos.Nach mehrstündiger Wartezeit und nachdem der Flughafen auf Gran Canaria wieder geöffnet worden war, bat der Kapitän der KLM-Maschine den Tower um Startfreigabe. Gleichzeitig rollte die Pan Am-Maschine auf der Startbahn zu einer ihr zugeteilten Parkposition, die sie aber wegen des Nebels verfehlte und auf der Startbahn zum Stehen kam. Zu diesem Zeitpunkt kam es auf der Funkfrequenz zu einem Überlagerungseffekt, als der Tower die Startfreigabe verweigerte, der KLM-Kapitän jedoch eine Starterlaubnis interpretierte. Er beschleunigte die Maschine. Das Flugzeug war kurz vor dem Abheben, als es mit dem Pan Am-Jumbo bei einer Geschwindigkeit von über 250 km/h kollidierte. Die KLM war in Los Rodeos noch vollgetankt worden, so dass es umgehend zu einer riesigen Explosion kam.

Aus den Untersuchungsberichten des Flugunfalls ging später hervor, dass keinem der Verantwortlichen im Tower und auch in den beiden Maschinen eine eindeutige Hauptschuld an der Katastrophe zuzuweisen war. Alle Beteiligten begingen schwerwiegende Fehler. Die Amerikaner sahen in dem Kapitän der KLM-Maschine den Hauptschuldigen.

Heute erinnert ein Denkmal auf dem Berg Mesa Mota an die Opfer der Flugzeugkatastrophe. Foto: WB

Im März 2007 wurde auf dem Berg Mesa Mota in La Laguna, von wo aus man auf den Nordflughafen Los Rodeos blickt, das Denkmal „Wendeltreppe“ zum Gedenken an die Opfer enthüllt. Das Stahlgerüst schraubt sich in den Himmel und symbolisiert die Ewigkeit. Es wurde von dem niederländischen Angehörigen-Verband gestiftet.

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