400,8 Millionen Euro

Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres (l.) und Román Rodríguez, Vizepräsident und Leiter des Wirtschaftsressorts, stellten das neue regionale Corona-Maßnahmenpaket vor. Foto: GobCan

Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres (l.) und Román Rodríguez, Vizepräsident und Leiter des Wirtschaftsressorts, stellten das neue regionale Corona-Maßnahmenpaket vor. Foto: GobCan

Kanarische Regierung schnürt neues Corona-Hilfspaket

Kanarische Inseln – Die kanarische Regierung hat ein neues, regionales Corona-Hilfspaket auf den Weg gebracht, dessen Mittel noch im ersten Quartal des Jahres fließen sollen. Dies teilten der kanarische Regierungschef Ángel Víctor Torres und der Vizepräsident und Leiter des Wirtschaftsressorts, Román Rodríguez, am 22. Januar mit.
Bei den neuen Hilfen, die als regionaler Plan außerordentlicher Maßnahmen beschrieben werden, handelt es sich einerseits um Direkthilfen, andererseits um steuerliche Aufschiebung für die besonders von den Folgen der Pandemie betroffenen Wirtschaftssektoren. Hotellerie, Gastronomie, Handel und Sportbereich sollen damit unterstützt werden.
Das Hilfspaket ist mit insgesamt 400,8 Millionen Euro ausgestattet, und Torres und Rodríguez bezeichneten es als größtes Hilfsbudget aller autonomen Regionen Spaniens für Teilsektoren der Wirtschaft.
165 Millionen Euro sollen in Form von Direkthilfen ausgezahlt werden, die je nach Schwere der Auswirkungen der Corona-Krise zugeteilt werden. Die Hilfen sollen schnellstmöglich und so unbürokratisch wie möglich beantragt werden können. Die Regierung versichert, dass die Direkthilfen noch vor Ende März umgesetzt werden.
Die übrigen 235,8 Millionen Euro werden für die Stundung der Umsatzsteuer (IGIC) für das erste Quartal 2021 (insgesamt 195 Millionen Euro) und Steuerschulden während sechs Monaten reserviert. Auf diese Weise wird die Zahlung des IGIC, die im April fällig wäre, bis September aufgeschoben. Hierfür wird die Regierung einen Kredit aufnehmen.
Es handele sich um das umfassendste Hilfspaket einer autonomen Region, erklärte Torres, und sei für die Kanaren, die durch das Ausbleiben des Tourismus wirtschaftlich am stärksten von der Pandemie betroffene Region, von großer Bedeutung.
Die Regionalregierung möch­te, dass die 165 Millionen Euro an Direkthilfen aus dem REACT-EU-Paket fließen. Hierfür soll über die spanische Regierung die Umleitung eines Teils dieser EU-Hilfe beantragt werden. Sollte dies scheitern, müsste die kanarische Regierung einen weiteren Kredit aufnehmen.
Román Rodríguez versicherte, dass die neuen beschlossenen außerordentlichen Maßnahmen „so schnell wie möglich“ umgesetzt würden und bedauerte, dass die spanische Regierung in ihrem Rettungsplan keine Direkthilfen für Unternehmen vorgesehen hat. Ángel Víctor Torres erklärte, dass im Rahmen des neuen Hilfsprogramms mehr als 20.000 Unternehmen unterstützt werden, unter denen 5.423 Restaurants, 1.300 Cafés und 348 Sportbetriebe seien.

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