48 Prozent des Potenzials junger Arbeitskräfte wird in Spanien nicht ausgeschöpft

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Wirtschaftskrise wirkt sich weiter negativ auf den Arbeitsmarkt aus

Madrid – Die Folgen der Rezession und Wirtschaftskrise machen sich weiterhin auf den Arbeitsmärkten zahlreicher Länder bemerkbar. In Spanien zeigt sich dies beispielsweise deutlich an Details wie der weiterhin hohen Arbeitslosenquote, die bei etwa 14% liegt, sowie der Nichtausschöpfung von Arbeitskraft, die im dritten Quartal 2019 rund 23 % der erwerbstätigen Bevölkerung bzw. 5,4 Millionen Arbeitskräfte betraf. Letzteres trifft laut Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) mit einer Quote von 48% besonders auf junge Menschen zu.
Um festzustellen, wie viele Menschen von dem Phänomen der „ineffektiven Nutzung von Arbeitskräften“ betroffen sind, berücksichtigt die IAO Daten wie die Arbeitslosenquote, den Anteil an Beschäftigten, die, obwohl sie gerne ganztags arbeiten würden, nur einen Halbtagsjob gefunden haben, sowie die Rate an Frustrierten, die es inzwischen aufgegeben haben, nach einer Anstellung zu suchen, jedoch jederzeit bereit sind, wieder aktiver Anteil auf dem Arbeitsmarkt zu werden. Wenn man alle diese Personengruppen berücksichtigt, wird deutlich, dass die Krise mit 14% betroffener Arbeitskräfte allgemein und 28% bei den jungen Leuten weiterhin ihre Spuren in der Europäischen Union hinterlässt.
Die Daten, die im Rahmen des „Berichts über gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt“ bekannt gegeben wurden, zeigen deutlich, dass es für Millionen von gewöhnlichen Menschen immer schwerer wird, sich ein besseres Leben dank ihrer Arbeit zu gestalten.
Am Beispiel Spanien werde außerdem deutlich, dass es insbesondere Frauen trifft. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es weiterhin meistens Frauen sind, die wegen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Teilzeit arbeiten und deswegen auch am schwersten von Unterbeschäftigung betroffen sind.
Die Wirtschaftsexperten der IAO stellen auch für dieses Jahr keine wirklichen Verbesserungen in Aussicht. 2020 wird demnach weltweit mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 2,5 Millionen gerechnet. Das sei, so heißt es, vor allem auf die Abschwächung des Wirtschaftswachstums zurückzuführen, während gleichzeitig weltweit die Arbeitskraft ansteige.

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