5.900 Tonnen Algen aus dem Mar Menor entfernt

Die als „Engelshaar“ bekannte Algenart „Chaetomorpha linum“ wird täglich aus der Lagune herausgeschaufelt. Foto: EFe

Die als „Engelshaar“ bekannte Algenart „Chaetomorpha linum“ wird täglich aus der Lagune herausgeschaufelt. Foto: EFe

Ihre übermäßige Vermehrung führt zu Sauerstoffmangel in den Gewässern

Murcia – Die Salzwasserlagune Mar Menor, das „Kleine Meer“ an der Küste von Murcia, ist eines der wertvollsten Wasser-Ökosysteme Spaniens. Leider stehen die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Mar Menor immer wieder im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die Salzlagune leidet aktuell erneut an der extremen Vermehrung der Alge „Chaetomorpha linum“. Der Überschuss an Nährstoffen der in der Landwirtschaft verwendeten Düngemittel gelangten in die Lagune und verursachten diese übermäßige Vermehrung, die zu einem extremen Sauerstoffmangel führt. Seit April, sammeln rund 100 Arbeiter im flacheren Teil der Lagune und 50 Fischer im Inneren jeden Tag bis zu 100 Tonnen Algen ein.

Keine Verbesserung in fünf Jahren

Der Einsatz zur Entfernung von Algen wird seit 2017, als das Wasser der Lagune erstmals kollabierte und sich in eine trübe grünliche Flüssigkeit verwandelte, jedes Jahr durchgeführt. In den fünf vorangegangenen Kampagnen haben die Mitarbeiter insgesamt 8.400 Tonnen entfernt, was einem Durchschnitt von 1.680 Tonnen pro Jahr entspricht. Die derzeitige Menge von 5.900 Tonnen entfernter Algen ist dreimal so hoch. Der Hauptgrund für die große Menge an Algen ist die übermäßig hohe Nitratkonzentration im Wasser. Derzeit liegt die Nitratkonzentration bei 200 Milligramm pro Liter, während die europäischen Richtlinien nur 50 Milligramm pro Liter zulassen. Außerdem haben die starken Regenfälle im März und April die Situation noch verschlimmert, da mehr nitrathaltiges Wasser aus der Landwirtschaft in die Lagune floss. Die Alge „Chaetomorpha linum“ hat zwar einen Vorteil, dass sie überschüssigen Stickstoff absorbieren kann und aufgrund ihrer hohen fotosynthetischen Aktivität einen relativ hohen Sauerstoffgehalt aufrechterhält. Wenn sie jedoch abstirbt, zu Boden fällt und sich zersetzt, sinkt der Sauerstoffgehalt.

Fischfang stark beeinträchtigt

Der Leiter der Fischervereinigung „San Pedro del Pinatar“, José Blaya, erklärte, dass die Situation sehr schlecht sei. „Es ist Garnelensaison, und wir fangen 60% weniger, weil die Netze stark verschmutzt sind und der schlechte Zustand des Wassers die Fortpflanzung der Tiere beeinträchtigt“. Die Regierung von Murcia hat 50 Fischer mit 25 Booten beauftragt, die Algen zu beseitigen. Das sei eine große Hilfe, so Blaya, da auch andere Fänge wie Goldbrassen und Seebarsche von den Algen betroffen würden.

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