500 Jahre für die Zahlung der Schulden


© Ayto PdA

Die 250 Seelen-Gemeinde ist mit 4,6 Millionen Euro verschuldet

Die 250 Bürger der Gemeinde Peleas de Abajo bei Zamora werden schätzungsweise fünfhundert Jahre benötigen, um die Schulden der Gemeindeverwaltung zu tilgen.

Zamora – Die belaufen sich auf die stolze Summe von 4,6 Millionen Euro, also 18.400 Euro pro Kopf. Damit ist das Städtchen sozusagen der Inbegriff des Ruins. Die Gemeinde hat sage und schreibe alles verloren. Die Banken haben in den letzten dreißig Jahren die städtischen Ländereien, Berge und Wälder „geschluckt“. Nur das Rathaus mit einem einzigen Angestellten ist übrig geblieben.

Die Frage, wie es zu dem Absturz kommen konnte, beantwortet der Bürgermeister kurz und knapp: „Durch Verschwendung und fehlende Kontrolle.“ Felix Roncero hat bei den Gemeindewahlen vom vergangenen Mai die „Familie“ Rodríguez auf dem Bürgermeisterposten abgelöst, die seit 32 Jahren unter dem Zeichen der Partido Popular in Peleas de Abajo regierte. Roncero beschuldigt die beiden Stadtoberhäupter, Josefa Rodríguez (von 1979 bis 2003) und ihren Sohn Marcelo Jurado Rodríguez (von 2003 bis 2011) diese riesige Schuldensumme angehäuft zu haben. Verschiedene Banken haben Forderungen von insgesamt 2,7 Millionen Euro. Den Finanzbehörden schuldet die Gemeinde 550.000 Euro, denn sie hat seit 2005 keine Sozialversicherungsbeiträge für ihre Mitarbeiter abgeführt. Zahlreichen Lieferanten und Dienstleistungsunternehmen schuldet sie rund 500.000 Euro. Als erste Sparmaßnahme hat sich Bürgermeister Roncero das Jahresgehalt in Höhe von 20.000 Euro gestrichen, das seine Vorgänger kassierten.

Lieferanten und Dienstleistern hatte der Bürgermeister nach seiner Amtsübernahme im Juni mitgeteilt, dass sie nur mit etwa 20 % ihrer Forderungen rechnen können und zwar im Laufe der nächsten 25 Jahre. Da damit nicht einmal die Finanzierungs- und Verwaltungskosten abgedeckt werden können, haben sich die Gläubiger bereiterklärt, auf die gesamte Summe zu verzichten. Allerdings unter einer Bedingung: Die Gemeindeverwaltung muss die Verantwortlichen für dieses riesengroße Finanzloch vor Gericht bringen. „Sie verlangen, dass die Personen im Gefängnis landen, die die Gemeinde in den Ruin getrieben haben“, erklärte Bürgermeister Roncero.

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