6.000 Canarios ausgewandert


Die Krise treibt immer mehr Arbeitsuchende aus dem Land

Nach der statistischen Erhebung über die im Ausland lebenden Spanier (CERA) haben im Jahr 2012 mindestens 6.000 Canarios das Land verlassen, um im Ausland zu arbeiten.

Damit liegen die Kanarischen Inseln mit 5,8% über dem spanischen Durchschnitt von 5,5%. Wenn diese Tendenz anhält, könnten die Kanaren vom Einwanderungs- wieder zum Auswanderungsgebiet werden. In absoluten Zahlen ausgedrückt lebten im Dezember 2011 109.087 registrierte Canarios im Ausland, im Dezember 2012 war die Zahl auf 115.390 angestiegen. Die Provinz Las Palmas de Gran Canaria verzeichnete den größeren Anstieg an Auswanderern, 8,2%, von 29.656 auf 32.082. In Santa Cruz de Tenerife fiel der proportionale Anstieg mit 4,9% geringer aus, von 79.431 auf 83.308, insgesamt leben jedoch mehr Personen aus dieser Provinz im Ausland.

Im vergangenen Jahr verzeichneten alle spanischen Provinzen ohne Ausnahme einen Anstieg der Auswandererzahlen. Das typische Profil des spanischen Auswanderers ist jung, zwischen 25 und 35 Jahren, hochqualifiziert und ohne familiäre Bindungen. Doch die Zahl der über 45-jährigen Arbeitslosen mit Familie, die Arbeit im Ausland suchen, steigt stetig an. Diese kommen vor allem aus dem Bauwesen. Auch die Gruppe der Hochschulabsolventen, die ihre ersten Berufserfahrungen im Ausland sammeln wollen, und die der Geringqualifizierten werden größer. Die bevorzugten Ziele der Emigration liegen in Europa, sowohl in Industrienationen wie Deutschland, Norwegen, Großbritannien oder Frankreich als auch in Osteuropa, wo Länder wie Polen und Tschechien ihre Infrastruktur ausbauen und technische Fachkräfte brauchen. Doch auch die lateinamerikanischen Länder wie Argentinien, Chile, Mexiko und Brasilien ziehen immer mehr spanische Arbeitskräfte an.

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