Bereits vor acht Jahren ordnete die Regierung die digitale Verknüpfung der regionalen Gesundheitssysteme an
Madrid – Auf eine entsprechende Anfrage eines Abgeordneten gab Gesundheitsministerin Dolors Montserrat Auskunft über die Fortschritte bei der überregionalen Vernetzung der elektronischen Rezepte. Montserrat bestätigte, die Region Valencia gehöre nun auch zu der Gruppe von Regionen, die untereinander elektronische Rezepte verwalten können. Bislang besteht diese Gruppe jedoch nur aus Kastilien–La Mancha, Navarra, den Kanarischen Inseln, Extremadura und Valencia.
In den anderen Regionen bestehen weiterhin die entsprechenden digitalen Schranken, was eine kontinuierliche gesundheitliche Versorgung der Patienten erheblich erschwert, beispielsweise in dem Fall eines chronisch Kranken, der zeitweise in einer anderen Region lebt.
Laut Montserrat können derzeit lediglich 21% der Bevölkerung ihr elektronisches Rezept außerhalb ihrer eigenen Region einlösen, genauer gesagt 9,8 der 46,5 Millionen Einwohner Spaniens. Die Zahl könne sich jedoch in Kürze erhöhen, denn in Galicien und Aragon laufen die Vorbereitungen zur überregionalen Verwaltung der E-Rezepte.
Die Einführung einer überregionalen elektronischen Patientenakte ist noch weit weniger fortgeschritten. Während 87% der Bevölkerung elektronische Rezepte erhält, ist nur bei 77% die Krankengeschichte elektronisch erfasst und auch nur in der eigenen Region zugänglich. Und selbst innerhalb einer Region sind Fälle von Inkompatibilität zwischen verschiedenen Einrichtungen vorgekommen.
Die 2009 von der Regierung angeordnete Verknüpfung sollte innerhalb von zwei Jahren umgesetzt sein, ist jedoch nach acht Jahren noch nicht weit vorangekommen. Nach Angaben der ehemaligen Gesundheitsministerin Ana Pastor, die sich kürzlich gegenüber Journalisten zu dem Thema äußerte, liegt der Grund für die enorme Verzögerung bei den autonomen Regionen.
Als vor 15 Jahren das nationale Gesundheitsinstitut Insalud abgeschafft und die Kompetenz für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung auf die Regionen übertragen worden sei, hätten diese als Erstes mehr Geld verlangt und gleich danach ihre eigenen Krankenversicherungskarten mit ihren eigenen Insignien und ihre eigenen Informatiksysteme eingeführt, was die digitale Verknüpfung nun behindere.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]