Die Spanische Zentralbank befürchtet für das Bruttoinlandsprodukt Einbußen von bis zu 27 Milliarden Euro, falls der Streit um die katalanische Unabhängigkeit weiter andauert
Madrid – In einem Bericht, den die Spanische Zentralbank Anfang November veröffentlichte, wird vor den schlimmen wirtschaftlichen Konsequenzen gewarnt, welche die politischen Spannungen in Katalonien zeitigen könnten, falls sie fortdauern. Die Zentralbanker vertreten die Ansicht, dass das spanische Bruttoinlandsprodukt in den kommenden zwei Jahren zwischen 0,3 und 2,7 Punkten verlieren könnte. Dies entspräche in absoluten Zahlen 3 bis 27 Milliarden Euro.
Im schlimmsten Falle könnten, laut dem Bericht, bis zu 60% des Wachstums, das für 2018 und 2019 angestrebt wird, in Rauch aufgehen. Zudem laufe Katalonien Gefahr, den größten Teil dieser Verluste tragen zu müssen und in eine Rezession zu fallen.
Seitdem die spanische Regierung den Verfassungsparagrafen 155 angewandt hat, um die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden, haben sich die Märkte jedoch beruhigt. Wie es scheint, erwarten die Investoren im Moment keines der besorgniserregenden Szenarien, welche die Zentralbank anmahnt.
Auch Wirtschaftsminister Luis de Guindos sieht die Zukunft weniger düster. Kurz bevor der Bericht der Zentralbank veröffentlicht wurde, erklärte er, die Unabhängigkeitskrise werde das spanische Wirtschaftswachstum nicht beeinträchtigen, es könne sich sogar über die bisher anvisierten 2,5% hinaus bewegen.
Auch die Zentralbank selbst konstatiert eine Beruhigung der Märkte, die wenige Tage vor der Veröffentlichung des Berichts begonnen habe.
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