Unternehmensflucht aus Katalonien


Die La Caixa-Bank verlegte, wie andere Banken auch, ihren Unternehmenssitz von Barcelona nach Valencia. Foto: EFE

700 Firmen haben seit dem 1. Oktober die Region verlassen

Barcelona – Wie offiziellen Daten zu entnehmen ist, existiert seit dem illegalen Referendum in Katalonien dort eine regelrechte Flucht von Unternehmen. Zwischen dem 1. und dem 15. Oktober haben etwa 700 Firmen ihren „Wegzug“ erklärt. Das haben vorläufige Schätzungen des Handelsregisters ergeben. Allein in den letzten acht Tagen haben sich lediglich 44 Firmen weniger verabschiedet, als in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Dabei gab es lediglich 22 Neuanmeldungen, was einen Negativsaldo von 678 „verlorenen“ Unternehmen ergibt.

Dabei stoßen die Worte des Vizepräsidenten und Ressortchefs für Finanzen der katalanischen Regierung, Oriol Junquera, frontal auf diese Realität. Der hatte noch einige Tage vor dem Referendum prognostiziert, es werde keine Unternehmensflucht aus Katalonien geben. „Drohungen dieses Typs hat es schon häufiger gegeben, doch passiert ist niemals etwas“. Doch noch am selben Tag hatte eine der größten Banken Spaniens, die Banco de Sabadell, die Verlegung ihrer Generalverwaltung öffentlich gemacht. Viele andere Unter­nehmen waren bereits dabei, die sprichwörtlichen Koffer zu packen. Wie eingangs erwähnt, waren es 700 und dabei fehlten noch die Daten der Provinz Lleida.

Offenbar hat die Bekanntgabe der ersten bedeutenden Unternehmen, Katalonien wegen der unsicheren politischen Lage zu verlassen, wie Oryzon, Banco de Sabadell und CaixaBank, eine Flut von weiteren Abmeldungen nach sich gezogen. Dabei ist die Hauptstadt Barcelona am meisten betroffen. Von dort ziehen sich die größten Firmen zurück, neben den bereits genannten Großbanken auch Unternehmen wie Planeta, Gas Natural, Alberti, eDream oder Catalana Oriente, um nur einige zu nennen, mit einem Umsatzvolumen von vielen Milliarden Euro.

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