Fliegende Intensivstationen


José Manuel Baltar, Leiter des kanarischen Gesundheitsressorts (4.v.r.), und Verantwortliche des Gesundheitsdienstes stellten die Rettungshubschrauber vor. Foto: GSC

Kanarenregierung hat zwei neue, hochmoderne Rettungshubschrauber in den Dienst genommen

Fuerteventura – Am 18. Oktober fand die offizielle Präsentation von zwei neuen Rettungshubschraubern Modell EC145-C2 im Fußballstadion von Morro Jable statt. José Manuel Baltar, Leiter des Gesundheitsressorts, Rafael Perdoma, Bürgermeister von Pájara, Conrado Domínguez, Direktor des Kanarischen Gesundheitsdienstes SCS, Luis Cabrera und Marcela Posca, Gebietsleiter des medizinischen Notfalldienstes SUC, Luis Rodríguez Neyra, Geschäftsführer des öffentlichen Unternehmens zur Verwaltung der medizinischen und sicherheitstechnischen Dienste GSC, sowie Jacobo Landeira, Marketing-Direktor der Babcock-Gruppe, hatten sich im Stadion eingefunden, um der Öffentlichkeit die fliegenden „Intensivstationen“ vorzustellen. Die zwei neuen Rettungshubschrauber zeichnen sich nämlich nicht nur durch ihre höhere Reichweite und die größere Kabine, sondern auch durch die hochmoderne medizinische Ausstattung aus, die der einer Intensivstation entspricht.

José Manuel Baltar im Inneren einer der Hubschrauber. Foto: GSC

Diese neuen Fluggeräte eignen sich besser als ihre Vorgänger für die auf den Kanaren typischen Missionen, ein Gebiet, in dem häufiger als anderswo Rettungshubschrauber zum Einsatz kommen. „Die neuen Hubschrauber passen sich besser an die spezifischen Charakteristiken unseres Gebietes an, was wiederum die Qualität der medizinischen Versorgung beim Flugtransport von Patienten mit lebensbedrohlicher Diagnose, entweder bei der Rettung oder der Verlegung in eine andere Intensivstation verbessert.“

Beide Rettungshubschrauber, einer stationiert auf dem Flughafen Gran Canaria, der andere auf dem Südflughafen Teneriffas, werden an 365 Tagen im Jahr in Bereitschaft sein, um schwer verletzte Personen in abgelegenen oder schwer zugänglichen Gebieten aufnehmen, medizinisch versorgen und in ein Krankenhaus fliegen zu können. Auch der Transport von einem Insel- in eines der großen Universitätskrankenhäuser gehört zu den Aufgaben dieser modernen Helikopter.

Die größere Reichweite erlaubt eine schnellere Versorgung, die größere Kabine den Transport von zwei Patienten gleichzeitig. Auch verfügen die Helikopter über Seiten- und Hecktüren und stärkere Motoren, die einen Einsatz in über 2.000 m Höhe erlauben.

Die Hubschrauber sind mit der modernsten Technologie ausgestattet, verfügen unter anderem über Überwachungsmonitore, Defibrillator, Beatmungsgerät und erlauben die Telemedizin sowie die intensivmedizinische Versorgung wie in der Intensivstation eines Krankenhauses. Sogar ein Brutkasten mit Kinderbeatmungsgerät ist an Bord.

Die Besatzung besteht aus einem Kommandanten, einem Piloten, einem Notfallarzt und einem Sanitäter.

Rund 1.000 Einsätze im Jahr

Im vergangenen Jahr kamen die Rettungshubschrauber des kanarischen Gesundheitsdienstes bei 148 medizinischen Notfällen zum Einsatz, bei denen aufgrund des Unfallortes und der Diagnose die Patienten eine intensivmedizinische Versorgung vor Ort benötigten.

Bei 850 Einsätzen handelte es sich um Krankentransporte in ein anderes Krankenhaus, die somit vorher genau geplant werden konnten. Konkret geht es um dringend erforderliche Verlegungen von Patienten, die an einer schweren Krankheit oder Verletzungen leiden und in einem Krankenhaus der kleineren Inseln nicht hinreichend versorgt werden können. Diese werden in eines der Universitätskrankenhäuser auf Teneriffa oder Gran Canaria transportiert, um sich einer komplizierten Behandlung oder Eingriffen zu unterziehen. In diese Kategorie der Krankentransporte fällt auch die Überführung eines Transplantationsorgans.

Seit Jahresbeginn und bis Mitte Oktober haben die Rettungshubschrauber des kanarischen Gesundheitsdienstes 752 Einsätze absolviert, davon 80 Notfälle und 672 Sekundärtransporte.

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