Das völkerkundliche Freilichtmuseum sollte 2013 eröffnet werden
Das vom Cabildo erdachte Ökomuseum in El Tanque ist in der Entstehungsphase erstarrt. Im Jahr 2000 durch das „Consorcio Isla Baja“ – ein Zusammenschluss der Nordwestgemeinden Teneriffas – vorangetrieben, ist dem Projekt ganz offensichtlich die Luft ausgegangen.
Der Insellandwirtschafts-Beauftragte, José Joaquín Bethencourt, erklärt die Unterbrechung der Bauarbeiten mit der Insolvenz der beauftragten Baufirma. Nun müsse ein anderes Unternehmen gefunden werden, das den Auftrag zu Ende führt, teilte er einer Inselzeitung mit. Hinzu komme der durch die Krise bedingte finanzielle Engpass. Man sei jedoch bestrebt, eine Lösung, sprich finanzielle Mittel zu finden, um das Museum möglichst zeitnah fertigstellen und in Betrieb nehmen zu können.
Der Präsident des „Consorcio Isla Baja“, Lorenzo Dorta, äußerte seinerseits den Wunsch, dass sich das Landwirtschaftsamt des Cabildos baldmöglichst finanziell erholt und so die letzten noch notwendigen Arbeiten in Auftrag geben kann, um das Freilichtmuseum eröffnen zu können. Verschiedene Äcker rund um die Häusergruppe, die das Museum bilden soll, wurden für den Anbau vorbereitet und die verfallenen Häuser restauriert. Nun fehlt es an der Ausstattung und den letzten Details.
Das Ökomuseum in El Tanque soll einheimischen und ausländischen Besuchern das ländliche Leben, wie es früher auf Teneriffa üblich war, näherbringen, Bräuche erklären und die Alltagsgerätschaften der Bauern in den bergigen Zonen der Insel zeigen.
Jeden Sommer wird hier schon seit Jahren ein Volksfest gefeiert, bei dem auf dem alten Dreschplatz („Era“) Pferde und Ochsen im Kreis über das Stroh laufen und danach die Spreu im Wind vom Korn getrennt wird. Rund um die „Trilla“ finden Folkloredarbietungen und Vorführungen traditioneller landwirtschaftlicher Tätigkeiten statt.
Das Ökomuseum soll durch Stallungen mit Tieren, einen Kräutergarten und traditionellen Weizenanbau als Freilichtmuseum vervollständigt werden. In den Innenräumen werden die Besucher durch eine Ausstellung geführt, in der das bäuerliche Leben vergangener Tage erklärt wird. In separaten Räumen sollen umwelterzieherische Projekte stattfinden.
Im Frühjahr 2010 gab das Cabildo bekannt, dass die ursprünglich veranschlagten Bau- und Restaurierungskosten von zwei Millionen Euro eine Fehlkalkulation waren und nunmehr vier Millionen Euro benötigt werden. Danach wurde es still um das „Ecomuseo de El Tanque“, und der Eröffnungstermin 2013 wird wohl kaum eingehalten werden können.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]