Granada: Hochburg des Marihuana-Anbaus


Ein Guardia Civil-Beamter untersucht eine illegale Marihuana-Plantage. Foto: Guardia Civil

In der andalusischen Provinz legt die Guardia Civil fast jeden Tag eine illegale Plantage still

Madrid – Die Provinz Granada hat sich zu einer Hochburg des illegalen Marihuana-Anbaus entwickelt. Das Jahr 2018 schloss die Guardia Civil mit 123.000 beschlagnahmten Cannabis-Pflanzen und 458 damit verbundenen Verhaftungen.

Die Produktion hat in diesem Gebiet Andalusiens solche Ausmaße erreicht, dass ernsthafte Probleme für die Stromversorgung entstanden sind. Der Energieverbrauch der im Verborgenen in Privathäusern betriebenen Plantagen führt zu häufigen Stromausfällen. Ein Großteil des dort gezogenen Marihuanas geht nach Holland, Frankreich und in andere europäische Länder. Drogenhändler aus diesen Ländern kommen mit Lastwagen nach Granada, um die „Ernte“ anzukaufen und abzutransportieren.

Im Schnitt legt die Guardia Civil jeden Tag eine solche illegale Anpflanzung still. Der Geruch oder ein Tipp bringen die Polizei auf die Spur. Gibt es genügend Indizien, um einen Durchsuchungsbefehl zu rechtfertigen, erfolgt der Zugriff. Oft sind auch Mitarbeiter der Betrugsabteilung des Elektrizitätsunternehmens Endesa und manchmal auch des örtlichen Wasserversorgers mit von der Partie, die sich, wenn die Polizeibeamten abgerückt sind, daranmachen, zu beweisen, dass die Plantagenbetreiber Strombetrug begangen haben und die illegale Installation wieder abbauen.

Im vergangenen Jahr wurden in Granada insgesamt 341 Operationen dieser Art durchgeführt. Oft befindet sich niemand in den aufgebrochenen Wohnungen oder Gebäuden, denn die Pflanzungen sind vollautomatisiert. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung werden durch Steuerungselemente auf optimalen Werten gehalten. Nur um die Bewässerung müssen die Betreiber sich von Hand kümmern.

Für die illegale Marihuana-Zucht werden oft Wohnungen genutzt, durch einen Strohmann angemietet, der nur dafür bezahlt wird, dass er seinen Namen hergibt, aber ansonsten mit dem Marihuana-Anbau nichts zu tun hat. Zudem werden Klimaanlagen, Ventilatoren, Wachstumslampen und Abzüge mit leistungsstarken Filtern benötigt, welche verhindern, dass der zeitweise starke, charakteristische Geruch nach außen dringt.

Alle Komponenten dieser Spezialausrüstung sowie auch das Saatgut können legal in Spezialgeschäften, den Grow Shops, erstanden werden. Was die notwendige Stromversorgung angeht, wird kurzerhand direkt, diskret und heimlich ein Kabel unmittelbar an die Hauptleitung von Endesa geklemmt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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