Die Fischer warten seit 56 Jahren auf den Schutz für den Kran und die Bootsrampe
Teneriffa – Die Fischer von El Pris an der Küste von Tacoronte können nur gut sechs Monate im Jahr ihrer Arbeit nachgehen, weil die Rampe und der Kran, mit deren Hilfe sie ihre Boote in der Bucht, in die der Barranco in San Juan mündet, zu Wasser lassen, bei starkem Wellengang nicht nutzbar sind. So fällt praktisch das gesamte Winterhalbjahr aus, auch dann, wenn die Bedingungen draußen auf dem Meer das Fischen durchaus gestatten würden.
Seit nunmehr 56 Jahren hoffen die Einwohner von El Pris auf den Bau eines Schutzdammes, der die Saison um bis zu drei Monate verlängern würde und die gelegentlich gefährliche Arbeit der Fischer auch an ruhigeren Tagen ein gutes Stück sicherer machen würde.
Das jüngste Projekt für den Bau eines fünfzehn Meter langen Wellenbrechers wurde 2015 in Angriff genommen. Später wurde die Planung nochmals modifiziert und der Bau eines 45 Meter langen Dammes beschlossen. Obwohl der Baubeginn in den vergangenen Jahren mehrfach angekündigt wurde, hat sich bisher vor Ort nichts getan. Seit 2019 stagniert die Umsetzung des Bauvorhabens, weil die Feststellung der Umweltverträglichkeit aussteht.
José Daniel Díaz (NC), der Bürgermeister von Tacoronte, bedauerte die Verzögerung und erklärte, man habe sich bemüht, die bürokratischen Vorgänge zu beschleunigen. Doch diese lägen in der Kompetenz der Kanarenregierung und müssten danach nochmals von der spanischen Küstenbehörde abgesegnet werden. Leider sei es nicht möglich, die Verfahrensweise zu beeinflussen. Immerhin jedoch habe man im kanarischen Haushalt 200.000 Euro für die Verbesserung und Verbreiterung der Bootsrampe vorgesehen. – Für die Fischer ist dies jedoch kein großer Trost, denn ohne den Schutz eines Wellenbrechers wird auch eine bessere Slipanlage an den Beschränkungen, denen die Fischerei von El Pris unterliegt, wenig ändern.
Für den Schutzdamm waren zunächst in 2015 Kosten von 299.000 Euro angesetzt worden. Der längere Wellenbrecher von 45 Metern sollte 600.000 Euro kosten. Nachdem sich bei der Ausschreibung im Jahr 2018 keine Firma um die Ausführung beworben hatte, wurde ein ambitionierteres Projekt mit einem Budget von fast zwei Millionen Euro erstellt. Doch ohne grünes Licht durch die Behörden wird auch diese Version nicht so bald in die Umsetzung gehen.