Durchhalten auf 2.000 Metern

Agustín am Eingang seines Restaurants „Papillon“: Trotz Sorge bleibt er zuversichtlich und blickt nach vorne. Foto: wb

Agustín am Eingang seines Restaurants „Papillon“: Trotz Sorge bleibt er zuversichtlich und blickt nach vorne. Foto: wb

Die Tourismuskrise trifft die Restaurants im Teide-Nationalpark besonders hart

Teneriffa – Es ist ein herrlicher Tag, die Temperaturen mild, der Himmel strahlend blau und der Blick auf den Vulkan atemberaubend. Trotzdem sitzen kaum Gäste auf der Terrasse. Die Tourismuskrise stellt das Durchhaltevermögen der Restaurants am Fuße des Teide auf die Probe, und sie wenden sich nun mit einem Hilferuf an die Bevölkerung.
Das Ausbleiben von Urlaubern hat längst einen Einbruch der Einnahmen verursacht, und viele Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Die mehrwöchige Schließung der Innenräume für die Bewirtung mitten im Winter, als die Corona-Ampel auf Teneriffa auf Rot stand, und die Sperrung der Zufahrtsstraßen infolge der Schneefälle haben die Lage noch mehr zugespitzt.
Die Zeitung „El Día“ veröffentlichte jetzt einen Bericht, in dem die Inhaber der Restaurants ihre Not schildern, und auch das Wochenblatt sprach mit einem der betroffenen Gastronomen.
Rosi ist für die Restaurants „El Portillo“ und „Bamby“ verantwortlich, die in ihrem Familienbesitz sind. „El Portillo“ ist seit März 2020 geschlossen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit; im „Bamby“ hofft sie jeden Tag auf Gäste. Wie sie mit ihren Gaststätten am Teide ohne Touristen weiter über die Runden kommen soll, ist ihr ein Rätsel. Doch sie will weiter durchhalten und erklärt, dass sie trotzdem jeden Tag um neun Uhr morgens öffnet.
Auch Agustín, der seit sechs Jahren das „Papillón“ am Teide betreibt, geht es ähnlich. Dem Wochenblatt erzählte er, dass er für 15 seiner Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet hat, er aber 11 Angestellte weiterhin beschäftigt. Und die Kosten laufen weiter… Agustín berichtet, dass allein für das Wasser, das in dieser Lage mit Tankwagen angeliefert werden muss, und den Diesel für das Stromaggregat (die Installation einer Fotovoltaikanlage wurde nicht genehmigt) Beträge im dreistelligen Bereich anfallen; plus Miete, versteht sich. Auch Agustín weiß, dass die meisten Canarios für den Ausflug in den Nationalpark belegte Brote einpacken und meist nur für einen cortado bei ihm einkehren. Doch Agustín und Rosi beteuern, dass die Preise auf ihren Speisekarten nicht hoch sind.
Immerhin kommen jetzt ab und zu wieder einige Touristen in ihre Lokale, und die beiden setzen ihre Hoffnung auf eine möglichst baldige Erholung des Tourismus. Bis dahin hoffen sie, dass auch Canarios bei ihrem Ausflug zum Teide öfter mal bei ihnen einkehren, und sie es mit dieser Unterstützung durch die Krise schaffen.

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