Die Lava fließt an einer dritten Stelle ins Meer

Spannend und gefährlich: Einige Menschen beobachteten vom Hafen von Tazacorte aus, wie sich nach dem Eintritt der Lava ins Meer eine riesige Dampfwolke bildete. Foto: EFE

Spannend und gefährlich: Einige Menschen beobachteten vom Hafen von Tazacorte aus, wie sich nach dem Eintritt der Lava ins Meer eine riesige Dampfwolke bildete. Foto: EFE

Als Vorsichtsmaßnahme wurde eine Ausgangssperre für mehrere Ortschaften verhängt

La Palma – Die verschiedenen Lavaströme des weiterhin sehr aktiven strombolianischen Vulkans an der Cumbre Vieja fließen immer mehr zu einem einzigen breiten Lavastrom zusammen. Durch eine gestiegene Aktivität und die Zunahme des Lavavolumens verschmolzen am 21. November die Lavaströme 4 und 7 miteinander. Der Tagesbericht des Sonderausschusses für Katastrophenschutz und Notfallhilfe in der Vulkankrise (PEVOLCA) erhöhte die von dem Vulkanausbruch betroffene Fläche auf 1.058,95 Hektar und bestätigte, dass der Vulkan aus mehreren Schloten weiterhin Gase, Asche, glühende Lavabrocken (Pyroklasten) und Lava ausstößt. Zuvor war der siebte Lavastrom, der sich zwischen den Bergen von Todoque und La Laguna fortbewegte, nahezu zum Stillstand gekommen. Die Lavamasse schien nur etwa 300 Meter von der Küste entfernt zu erkalten. Doch die plötzliche Verstärkung des Lavaausstoßes des Vulkans brachte Nachschub glühenden Materials, das den Lavastrom speiste.

Mit der nicht nachlassenden Aktivität des Vulkans nimmt die Zerstörung von Häusern, Plantagen, Straßen und anderen Infrastrukturen ebenso zu, wie die Inselfläche. Am 22. November ergoss sich die über 1.000 Grad heiße Lava des Lavastroms Nummer 7 auf der Höhe von Punta del Perdido, rund 800 Meter nördlich des ersten Deltas, ins Meer, was große Dampfwolken verursachte. Die Gefahr der toxischen Gase, die in den aus dem Meer aufsteigenden Dämpfen enthalten sind, veranlasste die kanarische Regierung nach Beratungen mit dem PEVOLCA dazu, eine vorläufige Ausgangssperre für die etwa 3.000 Einwohner des Ortskerns von Tazacorte und der Ortschaft San Borondón, sowie der zwischen El Cardón und Camino Los Palomares verstreuten Häuser zu verhängen. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Warnung konnte am darauffolgenden Tag aufgehoben werden.

Der Vulkan hat an der Westküste La Palmas bereits drei Deltas gebildet, von denen das größte dem Meer eine Fläche von etwa 43 Hektar abgewonnen hat.

Gemäß dem europäischen satellitengestützten Copernicus-Programm, sind mit Stand 22. November 2.746 Gebäude von den Folgen der Eruption betroffen, 2.651 davon wurden vollständig zerstört bzw. unter Lava begraben.

Regionaler Flugverkehr eine Woche lang unterbrochen

Die regionalen Flüge der Airline Binter von und nach La Palma konnten aufgrund der Aschewolke des Vulkans eine Woche lang nicht stattfinden. Seit dem 27. November fliegt die ­Fluggesellschaft La Palma wieder mit der gewohnten Regelmäßigkeit an.

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