Arbeitskräfte aus dem Ausland

Minister José Luis Escrivá Foto: EFE

Minister José Luis Escrivá Foto: EFE

Gewerkschaften im Widerspruch zu den Plänen des Ministers für Sozialversicherung und Migration

Madrid – Während die Unternehmerverbände die geplante Reform des Gesetzes über ausländische Arbeitskräfte, das Minister José Luis Escrivá kürzlich vorgestellt hat, voll unterstützen, weil ihnen Fachkräfte fehlen, sind die beiden größten Gewerkschaftsverbände UGT und CC.OO. strikt dagegen. Sie bezeichnen die Pläne als Klassismus. Das Ministerium möchte den Eintritt von Tausenden Migranten auf den spanischen Arbeitsmarkt erleichtern, wo diese dringend gebraucht werden.

Die Reform des Reglements für Ausländer von Minister José Luis Escrivá, fördert die Verträge im Herkunftsland und erleichtert die Beantragung der Arbeitsgenehmigung für diejenigen die sich bereits in Spanien befinden. Wie schon eingangs erwähnt, nennen die Gewerkschaften diesen Plan klassistisch, der den Konsens über die sogenannte Arbeitsmigration zerstöre.

Die Arbeitgeberverbände begrüßen und unterstützen die Initiative. „Wir benötigen dringend Arbeitskräfte“, erklärte Pedro Fernández Alén, Präsident des Verbandes der Bauunternehmer. Seine Einstellung wird ebenfalls durch die Verbände der Hotellerie und der Landwirtschaft unterstützt, wo ganz besonders großer Arbeitskräftemangel herrscht.

Mehr als 9.000 Jugendliche erhielten Papiere

9.300 junge Migranten, die nach Spanien gekommen sind, als sie noch minderjährig waren, haben jetzt Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen bekommen. Dank der Änderungen des Reglements des Ausländergesetzes, das im Oktober letzten Jahres beschlossen wurde und im November in Kraft getreten ist, erhielten die jugendlichen Ausländer von 16 und 17 Jahren die Genehmigung, zu arbeiten. Dadurch entfiel die wirtschaftliche Bedingung, wenn sie volljährig wurden und ihre Papiere erneuerten, um endgültig legal in Spanien zu arbeiten. Bei den 9.300 neuen Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen sind 3.500 von Minderjährigen, 1.200 weitere befinden sich im Genehmigungsverfahren. Minister Escrivá präsentierte eine Bilanz der Reform, die ihn während der internen Debatte in der Regierung ein ganzes Jahr an Überzeugungsarbeit gekostet hatte. Der Innenminister hat immer wieder argumentiert, diesem Kollektiv das Leben zu erleichtern, wäre ein Motiv, um Tausende von Jugendlichen zu animieren, auch nach Spanien zu kommen. Er war der Minister, der sich am stärksten gegen die Pläne Escrivás gesperrt hatte. Sechs Monate hatten letztes Jahr die Verhandlungen gedauert. Nun, ein halbes Jahr später, wurde keine Zunahme der Zahl von Minderjährigen beobachtet, die alleine nach Spanien eingereist sind. Escrivá freute sich: „Eine geglückte Reform vom humanitären und vom Menschenrechts-Standpunkt, aber auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt, wo Nachwuchs gebraucht wird“.

Die Reform war für 7.000 Minderjährige und 8.000 Jugendliche geplant – insgesamt 15.000. Gemäß den Daten, welche der Minister präsentierte, haben etwa 60% dieser Gruppe dank der neuen Normen bereits legale Papiere.

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