Die Regionalwahlen haben nicht die erhoffte Klarheit nach Barcelona gebracht
Die katalanischen Regionalwahlen am 1. November haben der wirtschaftsstärksten Region Spaniens nicht die erhoffte Klarheit gebracht. Denn trotz der reichlich holprigen Regierungsführung der links ausgerichteten Drei-Parteien-Regierung (die sozialistische PSC, die republikanische ERC und die grüne ICV), die schließlich sogar vorgezogene Neuwahlen nötig machte, wird wohl auch in der nächsten Legislaturperiode eine Koalition regieren.
Barcelona – Bei Redaktionsschluss war so gut wie sicher, dass sich die neue katalanische Regierung wohl wider allen Erwartungen erneut aus derselben Parteien-Konstellation zusammensetzen wird, die die letzten drei Jahre an der Spitze stand, und zwar fast in der gleichen Proportion.
So erlitten die katalanischen Sozialisten bei diesen Regionalwahlen zwar starke Verluste (26,81% statt der 2003 erhaltenen 31,16% der Stimmen und nur 37 Mandate, fünf weniger als vor drei Jahren).
Insgesamt behielten aber dennoch die Linksparteien die Mehrheit der Mandate im katalanischen Parlament (ERC erlangte 21 Sitze, zwei weniger als bisher, und die grüne ICV schaffte es auf insgesamt 12 Mandate, drei mehr als 2003).
Bis zum letzten Moment wurde jedoch auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sich die gemäßigten Nationalisten, CIU, die sich größte Hoffnungen gemacht hatten, wieder an die Regierung zu kommen, doch noch mit einer der kleineren Parteien auf eine Koalition einigen könnte.
Allerdings standen die Chancen hierfür von Anfang an reichlich schlecht, denn obwohl CIU sich 48 der insgesamt 135 Parlamentssitze sichern konnte, zwei mehr als vor drei Jahren, zeichnete sich bereits bei den ersten Verhandlungen mit ERC ab, dass diese wohl eher wieder zu ihrem ehemaligen Koalitionspartner, der PSC zurückkehren will.
Wirklicher Verlierer der katalanischen Parlamentswahlen war zweifellos die konservative PP, die nur 14 Mandate erreichte, eins weniger als vor drei Jahren.
Enttäuschend für alle angetretenen Parteien war die niedrige Wahlbeteiligung, die mit 56,8% die zweitniedrigste seit der Wiedereinführung der Demokratie in Spanien war.
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