Ein Euro fürs Rauchen vor der Tür


Vergnügungslokale suchen neue Einnahmequellen

Der Stempel auf der Hand ist bei den großen Diskotheken und den Makro-Fiestas schon lange eine bekannte Praktik. Doch seit das neue Anti-Rauchergesetz in Kraft getreten ist, wird bei vielen Lokalen in den spanischen Städten gestempelt und zwar zum Preis von einem Euro.

Madrid – Die Unternehmen erklären die neue Praktik mit dem Einnahmen-Rückgang, den sie je nach Region mit zwischen 25 und 50 Prozent beziffern. Es sei eben schwierig, eine Schlange von Menschen zu kontrollieren, die sich aus geladenen Gästen, welche ohne Einladung und Personen zusammensetzt, die mal kurz das Lokal verlassen, um eine Zigaretten zu rauchen.

Ein Sprecher des spanischen Verbraucherverbandes erklärte jetzt, dass diese Maßnahme keineswegs illegal sei, wenn ausdrücklich darauf hingewiesen werde. „Ebenso wie es der Politik der Diskotheken überlassen ist, zu kassieren oder freien Eintritt zu gewähren, liege es auch in ihrer Hand, für das vorübergehende Verlassen des Lokals eine Gebühr zu erheben.“

Diese neue Praktik, einen Euro von Gästen zu kassieren, die vor der Tür rauchen möchten, habe zu einer Flut von Reklamationen geführt, verlautet aus dem Sektor.

Der Besitzer einer Diskothek in Valencia erklärte zu diesem Thema, er sei darum bemüht, seine Gäste so lange wie möglich im Lokal zu halten. Doch die Zeit, die sie dort verbringen, habe sich reduziert und das sei an den Einnahmen zu spüren. Er sieht den Stempel für einen Euro für die Raucher als Serviceleistung seines Unternehmens “so wie die Aufbewahrung der Garderobe“, sagt er.

Die Betreiber der Nachtlokale in Madrid fühlen sich von den ständig neuen Gesetzen und Verordnungen die beschlossen werden geradezu in die Enge getrieben. „Das neue Anti-Rauchergesetz ist der letzte Fußtritt, den man uns verpasst hat“, klagt einer von ihnen. Erst vor einem Monat habe man ihm eine Geldstrafe von 14.000 Euro aufgebrummt weil er die zulässigen Dezibel überschritten hatte. „Da taucht auf einmal ein Polizist in Zivil auf und zeigt seine Dienstmarke. Sind sie der Besitzer fragt er, dann zeigen sie mir ihre sämtlichen Genehmigungen und Lizenzen. Ein Kollege, ebenfalls in Zivilkleidung, misst derzeit die Geräuschentwicklung vor der Tür. Dann betritt er das Lokal und überprüft die Zahl der anwesenden Personen“, erklärt der geplagte Disco-Besitzer den Medien.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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