Spaniens Hausärzte wollen „Praxisgebühr“


Um zu sparen und „unnötige“ Arztbesuche zu vermeiden

Das spanische Gesundheitswesen, das der Kompetenz der autonomen Regionen unterliegt, hat im Laufe der letzten Jahre einen Schuldenberg von 10 Milliarden Euro angehäuft.

Madrid – Sparen, wo es nur geht, ist demnach auch eines der obersten Gebote, das jedoch aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage nur schwer zu erreichen ist. In diesem Sinne haben sich jetzt die spanischen Hausärzte für die Einführung einer Art „Praxisgebühr“ ausgesprochen. Wie in diesem Zusammenhang bekannt wurde, befinden 86% der „médicos de familia“, das durch die Einführung einer Zusatzzahlung, die zu Lasten der Patienten geht, die Anzahl „unnötiger“ Arztbesuche sinken würde. Es gehe dabei nicht darum, den Patienten „zu bestrafen“, erklärte Julio Zarco, Vorsitzender der spanischen Gesellschaft für medizinische Grundbetreuung, sondern darum, die derzeit „nicht adäquate Nutzung dieser öffentlichen Dienstleistung“ zu verringern.

Wenn die Nutzer, also die Patienten, für jeden Besuch ihres Hausarztes einen symbolischen Betrag zahlen müssten, würden sie vielleicht sorgsamer mit diesem Recht umgehen. „Die Menschen sollen verstehen, dass sie nicht bei jeder kleinen Erkältung oder 37,4° Fieber zum Arzt gehen müssen. Diese Dienstleistung kann verantwortungsvoller genutzt werden“, so Zarco weiter.

Von politischer Seite wird ein derartiger Vorschlag bislang noch abgelehnt. Sowohl die sozialistische Regierung als auch die konservative Opposition schließen die Einführung einer „Praxisgebühr“ vorerst aus.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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