Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)
Nun liegt die amerikanische Präsidentschafts- und Kongresswahl hinter uns. Diese Wahl hat eine entscheidende Bedeutung für den weiteren Weg dieser Nation. Denn seit der Amtszeit von Ronald Reagan steht die amerikanische Wirtschaftspolitik im Zeichen von Deregulierung und möglichst niedrigen Steuern.
Doch seit Herbst 2008 wächst die Skepsis, ob die vergangene wirtschaftliche Dynamik der USA wieder aufleben kann: Denn in den vergangenen Jahren ist das Durchschnittseinkommen amerikanischer Familien inflationsbereinigt um 8% gesunken. Erstaunlich war in diesem Wahlkampf, dass das Thema der Geldpolitik in keiner Debatte eine große Rolle gespielt hat. Dabei hatten beide Kandidaten durchaus verschiedene Meinungen dazu. Eines hat sich aber mit dem 6. November auf jeden Fall geändert: der Zeithorizont von Kapitalanlegern und Politikern. Bereits Ende Dezember muss der geldpolitische Haushaltskurs bis Januar 2017 in den USA bestimmt sein. Das Haushaltsgesetz zwingt die Politiker dazu. Auch ist die Aussicht, weitere 5 Billionen Schulden bis Januar 2017 anzuhäufen, schlicht und einfach zu schrecklich. Politisch werden die Arbeitslosenzahlen nach der Wahl weniger im Mittelpunkt des Interesses stehen, und man wird sich eher Gedanken über die langfristige Inflationspolitik machen. Zwar liegt die Inflationsrate heute offiziell bei 1,99 %. Aber die Methode ihrer Berechnung wurde in den USA zu Beginn der achtziger und nochmals Mitte der neunziger Jahre geändert. Die Firma ShadowStats.com berechnet die Inflationsrate nach der Methode von vor 1980 und kommt so auf einen Satz von aktuell 9,64%. Der Fünfer ist ausgegeben und das Weggli (Brötchen) gegessen – so würde es der Schweizer ausdrücken.
Die OECD hat untersucht, wie stark die Politik heute auf die Bremse treten müsste, um unter Einbeziehung der Sozial- und Krankenversicherungszusagen bis zum Jahre 2050 die Verschuldungssituation wieder in den Griff zu bekommen. Von 26 untersuchten Industrienationen hat nur Schweden keinen Handlungsbedarf. Die Schweizer müssten jährlich gut 2% ihres Volkseinkommens sparen. Die Griechen liegen durch ihre enormen Sparmaßnahmen und Kürzungen von Leistungen inzwischen auf Platz 7. Setzen die Mittelmeerländer Italien, Spanien und Portugal ihre versprochenen Leistungen um, so werden sie besser als Deutschland, Frankreich oder Österreich dastehen. Am Ende dieser Liste stehen Großbritannien mit Platz 21, die USA auf Platz 24 und Schlusslicht Japan. Schlimmer als die Platzierung der einzelnen Länder sind jedoch die erforderlichen Haushaltseinsparungen. So müsste die Eurozone jährlich ca. 4 % des Volkseinkommens einsparen. Großbritannien liegt bei 8 %, die USA bei über 9 % und Japan bei 12 %. Betrachtet man die Situation in den Ländern, die bereits begonnen haben, zu sparen, so weiß man, dass uns eine harte Rezession bevorsteht. Das wird zu politischen Unruhen und wesentlich schlechteren Lebensbedingungen führen. Da die Politiker wissen, dass eine konsequente Umsetzung dieser Politik sie viele Stimmen kosten wird, hört man jetzt schon von allen Seiten den Satz: Wir dürfen uns nicht kaputtsparen. Für Politiker gibt es nur drei Möglichkeiten, diese Situation zu lösen: die Steuern anheben, die Schulden nicht bezahlen oder über die Inflation den realen Wert der Schulden reduzieren.
Viele Alte haben die Hoffnung, dass die Jungen es schon richten werden. Aber alle drei Möglichkeiten treffen den Sparer, denn ihm gehört ein Großteil des Vermögens. Und wer sind die Sparer: die Alten. Das sind die Menschen, die ein Leben lang gespart haben, um sich ihren Lebensabend zu sichern. Trotzdem sollten wir uns nicht entmutigen lassen. Die Krise wird zwar nicht kleiner werden, aber Reformen können nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden, und die Blockade der Politik muss überwunden werden. Vom Niedergang der Welt war schon oft die Rede und wer in der Vergangenheit darauf gewettet hat, hat immer verloren. Folgen Sie unserem Rat und glauben Sie nicht an die Sicherheit von Anlagen aller Art – nur eine ausreichend große Diversifikation Ihrer Anlagen schützt Sie.
Mehr Informationen?
Haben Sie Interesse? – Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon oder unter 0041 79 4207493 an Herrn Ottmar Beck.
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