Arbeitslosenversicherung schreibt schwarze Zahlen


Die Beiträge übertreffen die Ausgaben für das Arbeitslosengeld

Madrid – Die Arbeitslosenversicherung verzeichnet nach vielen Jahren erstmalig einen Ausgleich: Die Beiträge decken endlich wieder die zu zahlenden Unterstützungen ab. Im vergangenen Jahr wurde bereits ein Überschuss von 164 Millionen Euro erzielt. Bis September 2017 stieg dieser auf 1,474 Milliarden Euro an. Das gab das Arbeitsministerium kürzlich bekannt.

Während der schlimmsten Krisenjahre 2009 bis 2013 beliefen sich die Ausgaben für die Arbeitslosenunterstützung auf über 30 Milliarden Euro jährlich. Die Beiträge erreichten bei Weitem nicht diese Höhe. Doch in den letzten Jahren wurde die Differenz stetig kleiner, um im letzten Jahr ausgeglichen zu werden. In diesem Jahr wird es voraussichtlich einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro geben, sodass das Finanzministerium keinen Ausgleich mehr leisten muss.

Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung auf die Verbesserung des Arbeitsmarktes. Die Schaffung von Arbeitsplätzen erhöht die Zahl der Beitragszahler und senkt die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger. Die Arbeitslosenquote ist in den letzten zwölf Monaten um 7,9% gesunken. In diesem Jahr haben 6,3% weniger Personen Arbeitslosengeld beantragt.

Allerdings wird das positive Bild dadurch getrübt, dass die Arbeitslosenquote zwar zurückgegangen ist, jedoch weiterhin relativ hoch ist. Der Rückgang der Ausgaben für das Arbeitslosengeld erklärt sich zum Teil dadurch, dass es sich bei vielen Stellensuchenden mittlerweile um Langzeitarbeitslose handelt, die nur noch Anrecht auf eine geringe Unterstützung haben. Seit der Reform der Arbeitslosenunterstützung im Jahr 2012 wird im ersten halben Jahr 70% des letzten Gehalts, im zweiten halben Jahr jedoch nur noch 50% des letzten Gehalts gezahlt.

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