Mit der Geduld am Ende


Arbeitnehmer streikten im vergangenen Jahr wesentlich häufiger

Obwohl sich am Ende des vergangenen Jahres offiziell die Trendwende in der wirtschaftlichen Entwicklung und auf dem Arbeitsmarkt abzeichnete, fanden nach den Angaben des Arbeitsministeriums 13% mehr Streiks statt als im Vorjahr.

Madrid – Das Ministerium verzeichnete 994 Arbeitsniederlegungen. Während der seit 2007 andauernden Krise wurde nur 2009 häufiger gestreikt (1.001 Arbeitsniederlegungen). Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass in der Statistik des Ministeriums nicht die Generalstreiks mitgezählt werden. Auffällig ist, dass zwar 2008 und 2009 die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer höher war, jedoch im vergangenen Jahr mehr Angestellte – fast 450.000 – an Streiks teilnahmen.

Trotz allem bleiben diese Zahlen weit hinter denen aus früheren Zeiten zurück. So fanden zwischen 1987 und 1993 jährlich weit über 1.000 Streiks statt. 1988 legten fast 6,7 Millionen Angestellte die Arbeit nieder, ein Rekord.

Aus der Statistik des Arbeitsministeriums ergibt sich darüber hinaus, dass entgegen dem allgemeinen Glauben in Krisenzeiten weniger Arbeitnehmer an einem Streik teilnehmen. Das liegt daran, dass es in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit eben auch weniger Angestellte gibt, die streiken könnten, und diejenigen mit einer Stelle größere Angst vor deren Verlust nach einer Streikteilnahme haben.

Mehr Einigungen

Laut den Daten des Arbeitsministeriums hat die Anfang 2012 in Kraft getretene Arbeitsrechtsreform zu einem erheblichen Anstieg der Vermittlungsverfahren geführt. So stieg die Zahl der Entlassungen, deren Bedingungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgehandelt wurden, von 153.000 im Jahr 2011 auf fast 245.000 im Jahr 2013.

Weiterhin zeichnet sich ab, dass die Abfindungssummen immer geringer ausfallen. Im vergangenen Jahr betrug diese im Durchschnitt knapp 27.999 Euro, fast 6.300 Euro weniger als im Vorjahr.

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