Innerhalb von vier Tagen wurden über 500 Erdstöße registriert
Für die Herreños gehört es mittlerweile zur Normalität, dass sich die vulkanologische Natur ihrer Heimat hin und wieder bemerkbar macht. Und so sorgen die Erdstöße, die seit dem 14. September gemessen werden, bei den Inselbewohnern für wenig Aufregung. „Wir Herreños sind es leid, dass unsere Insel als gefährlich abgestempelt wird,“ kommentierte María del Carmen Morales vom Cabildo das Naturereignis, und warnte vor einem erneuten Aufbauschen durch die Medien.
Tatsächlich hat das Nationale Geographische Institut (IGN) zwischen dem 14. und dem 17. September wieder über 500 Erdstöße registriert, deren Epizentren hauptsächlich im Inselzentrum bzw. -süden, sprich in der Gemeinde El Pinar, in einer Tiefe zwischen 19 und 26 km liegen. Das mit 3,2 auf der Richterskala bisher stärkste und von der Bevölkerung gespürte Beben wurde am 15. September um 13.15 Uhr gemessen.
Darüber hinaus verzeichneten die Wissenschaftler des Vulkanologischen Instituts der Kanaren (Involcan) erneut eine Geländeverformung. Die Messstation von La Frontera registrierte eine vertikale Verformung um fast 3 cm, die Messgeräte in El Pinar zeigten eine vertikale Verformung von 2,8 cm an.
María José Blanco, Direktorin des IGN auf den Kanaren, erklärte, es handele sich um eine Reaktivierung der seismischen Aktivität, wie sie schon im Juni/Juli stattgefunden habe. Die Erdstöße seien stärker als diejenigen, die dem unterseeischen Vulkanausbruch des vergangenen Jahres vorausgingen, jedoch schwächer als die Beben, die vor fast drei Monaten gemessen wurden. Die Wissenschaftler des Involcan fügten hinzu, die Geländeverformung bestätige, dass der Magmafluss wieder in Gang gekommen sei. Carmen Morales jedenfalls erklärte, die Experten des IGN hätten ihr versichert, es handele sich um Nachwehen der unterseeischen Eruption, die sich über Jahre hinweg wiederholen könnten.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]