Abschied von Stephen Hawking


Foto: IAC

Anteilnahme auf den Kanaren, die der geniale theoretische Physiker 2014 und 2016 besuchte

Teneriffa – Rund um den Globus wurde Anteil am Tod von Stephen Hawking genommen. So auch auf den Kanarischen Inseln, die der geniale Physiker in den vergangenen Jahren mehrmals besuchte. 2014 kam Hawking als Stargast des Wissenschafts- und Astronomiefestivals Starmus erstmals nach Teneriffa. Da seine Krankheit eine Anreise mit dem Flugzeug unmöglich machte, kam er an Bord eines Kreuzfahrtschiffs in Santa Cruz an. Sowohl die Insel mit ihrem angenehmen Klima als auch das Starmus-Festival begeisterten den Wissenschaftler so sehr, dass er zwei Jahre später erneut anreiste. 2016 war er Ehrengast des Starmus-Festivals, das ihm zu Ehren unter dem Titel „Beyond the Horizon – Tribute to Stephen Hawking“ stattfand. Damals äußerte er in einem Vortrag im Auditorio in Santa Cruz de Tenerife die Befürchtung, dass die Menschheit keine weiteren 1.000 Jahre auf der Erde überleben werde und daher die Erforschung des Alls eine Priorität haben müsse. Auf dem fragilen Planeten Erde gebe es keine Zukunft für die Menschheit, mahnte er. Diese liege vielmehr im Universum.

Teneriffas Cabildo-Präsident Carlos Alonso, der 2014 und 2016 Gelegenheit hatte, Stephen Hawking persönlich zu treffen und ihn zum „erlauchten Besucher“ der Insel erklärte, bezeichnete ihn als „einen Menschen, der für die Wissenschaft lebte, unvorstellbare Tatsachen erforschte und entdeckte und dessen Weisheit wir zweimal beim Starmus-Festival erleben durften.“ Alonso verwies auch auf das Interesse Hawkings an der Arbeit des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC), das er mehrmals besuchte. Auch das Natur- und Völkerkundemuseum in Santa Cruz und das Museum der Wissenschaft und des Kosmos in La Laguna besuchte der berühmte Wissenschaftler während seiner Aufenthalte auf der Insel.

Stephen Hawking bei seinem Teneriffa-Besuch 2014. Rechts von ihm Cabildo-Präsident Carlos Alonso. Foto: Cabildo de Tenerife

IAC-Direktor Rafael Rebolo erklärte zum Tod des Wissenschaftsgenies: „Ich erinnere mich an das besondere Interesse, das Hawking bei seinem Besuch im IAC an der neuen Generation der Cherenkov-Teleskope zeigte und fragte, ob wir versuchen könnten, seine Theorie der Strahlung von Schwarzen Löchern damit zu bestätigen. Er erkundigte sich auch über die Experimente, die wir entwickeln, um festzustellen, ob in den ersten Momenten des Urknalls Gravitationswellen entstanden“. Das IAC verlieh Stephen Hawking 2016 die Ehrenprofessur des Instituts (Foto links). Auf La Palma war sein Stern der erste des sogenannten „Walk of Science“ in der Hauptsadt Santa Cruz.

Stephen Hawking starb am 14. März 2018 in seinem Haus in Cambridge im Alter von 76 Jahren. Dabei hatten ihm Ärzte bereits 1963 nach der Diagnose ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) noch eine Lebenerwartung von drei Jahren prophezeit. Er wurde nicht nur genauso alt wie Albert Einstein, sondern starb ausgerechnet am Geburtstag Einsteins, was von seinen Anhängern und Fangemeinde als symbolisch bezeichnet wurde. „Wir werden dieses Symbol in unseren Herzen bewahren und dem Weg folgen, den er für uns markiert hat“, schrieb der Starmus-Beirat in einem Nachruf auf Stephen Hawking.


„ Bitte erinnern Sie sich daran, zu den Sternen zu blicken und nicht auf Ihre Füße. Versuchen Sie, einen Sinn in dem zu erkennen, was Sie sehen und fragen Sie sich, was das Universum existieren lässt. Bleiben Sie neugierig! „
Aus einer Audio-Botschaft von Stephen Hawking, die von der Universität Cambridge nach seinem Tod veröffentlicht wurde

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