Ärzte streiken für stabile Arbeitsbedingungen

Dutzende Mediziner demonstrierten am ersten Tag des unbefristeten Streiks vor dem Hospital Doctor Negrín in Las Palmas. Foto: EFE

Dutzende Mediziner demonstrierten am ersten Tag des unbefristeten Streiks vor dem Hospital Doctor Negrín in Las Palmas. Foto: EFE

Hunderte Fachärzte werden seit Jahren in zeitlich befristeten Anstellungsverhältnissen gehalten

Kanarische Inseln – Fachärzte des Kanarischen Gesundheitsdienstes (SCS) befinden sich seit dem 11. Dezember in einem unbefristeten Streik.
Die Beteiligung an den Streikveranstaltungen ist hoch. Die Interessenvertretung der Ärzte, die sogenannte Mesa de Confluencia, fordert stabile Arbeitsbedingungen für ihre 1.800 Mitglieder, Fachärzte des SCS, die auf ihren Arbeitsplätzen seit Jahren in Zeitverträgen gehalten werden. Das kanarische Gesundheitsministerium bezifferte den Anteil der Teilnehmer am Vormittag des ersten Streiktages mit rund 58% bzw. 566 der 979 Fachärzte, die streikberechtigt sind (nach Abzug derer, die krankgeschrieben oder im Urlaub bzw. verpflichtet sind, die Grundversorgung aufrechtzu-erhalten). Nach Angaben der Mesa de Confluencia lag die Teilnehmerzahl sogar noch deutlich höher. Ein Sprecher der Ärzte, der Radiologe Jorge Marrero, erklärte, dass von der ungesetzlichen Aneinanderreihung von Zeitverträgen nahezu 2.000 Mediziner betroffen seien, die fünf, zehn und sogar bis zu fünfzehn Jahre in prekären Beschäftigungsverhältnissen dieser Art arbeiten müssen.
Unter anderem liegt diesbezüglich ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 19. März 2020 vor, das die Kanarenregierung bisher ebenso wenig eingehalten hat, wie die spanische Arbeitsgesetzgebung.

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