Anleger glauben wieder an Spanien


Regierung beginnt mit Schuldenbegleichung

In letzter Zeit häufen sich in den Medien Meldungen über die ersten Anzeichen für einen neuerlichen Wirtschaftsaufschwung.

Madrid – Zumindest bei der Bevölkerung ist dieser jedoch noch nicht angekommen – die Arbeitslosigkeit steigt, die Kaufkraft der Familien sinkt. Doch das Vertrauen der Investoren in Land und Wirtschaft scheint gestiegen zu sein, denn das Interesse an Staatsanleihen wächst. Die Folge davon ist, dass die Regierung dieser Tage einen Teil eines Bankenkredites vorzeitig zurückzahlen und so Zinsen von über 950 Millionen Euro einsparen konnte.

Im vergangenen Jahr war der Zugang der Autonomen Regionen und Gemeinden zu neuen Krediten so gut wie versperrt, die Bedingungen schier unerfüllbar. Um diesen Institutionen beim Abbau ihrer angehäuften Schulden unter die Arme zu greifen, nahm der Staat einen Kredit über 27,371 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 6% auf. Mit Hilfe dieses Fonds konnten die Verwaltungen die seit Jahren aufgelaufene Menge unbezahlter Lieferantenrechnungen zum großen Teil abbauen. Die kreditgebenden Banken wandelten 15,5 Milliarden Euro der Schuld in Staatsanleihen um. Übrig blieben 12 Milliarden Euro, zurückzuzahlen innerhalb von fünf Jahren. Doch nach nur anderthalb Jahren beschloss die Regierung, sich die verbesserte Marktlage zunutze zu machen und den Kredit sozusagen umzufinanzieren. Dank des gesteigerten Anlegervertrauens wurden Staatsanleihen zu einem Zinssatz von nur 4,26% für 10 Jahre, 3,12% (September) bzw. 2,79% (Oktober) für 5 Jahre ausgegeben. Der Rest wurde dem inzwischen wieder auf 31,3 Milliarden Euro angewachsenen Liquiditätspolster der Staatskasse entnommen. Mit der vorzeitigen Rückzahlung des Darlehens konnte die Regierung 950 Millionen Euro an Zinszahlungen einsparen.

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