Appell an die Ärzte: „Den Fall gut überdenken, bevor sie die Geräte abstellen“


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Aus dem Rollstuhl aufs Mountainbike – die Geschichte von Andi Bollinger

Immer wieder tauchen in den Medien Berichte über Menschen auf, die über außergewöhnliche Heilkräfte verfügen. Zahllose Menschen begeben sich hoffnungsvoll in die Hände von sogenannten Heilern, geben dafür oft die medizinische Behandlung von schweren Krankheiten auf. In den allermeis­ten Fällen ist die Hoffnung auf Wunderheilung vergeblich.

Die Zeitschrift „P.M. Welt des Wissens“ schreibt im Juni 2004 zum Thema „Wunderbare Heilungen“, dass es ganz offensichtlich drei Arten von Überlebensstrategien sind, die zum Erfolg führen: die Kämpfer, die Gottesgläubigen und die „Umsteiger“, die ihr Leben radikal ändern.

Da sich Teneriffa in den alternativen Insider- und Esoteriker-Kreisen seit Jahren immer stärker den Ruf erwirbt, ein besonders heilkräftiges und energiestarkes Potenzial zu besitzen, ist das Wochenblatt in der Serie der Frage nachgegangen. Nach Gesprächen mit der Heilerin Gertrudis Kohr, Dr. Heinsch, Diakon Bertram Bolz und dem Heiler-Ehepaar Brodde konnten wir die Massage-Therapeutin Elsa K. und Frau Bollinger, Andis Mutter, für ein Gespräch gewinnen.

Elsa war eigentlich der Auslöser für unsere Serie „Alternative Heilmethoden – Heiler, alternative Medizin und das Unerklärliche“. Die Frau eines Arztes hatte uns angerufen und über die unglaublichen Heilerfolge berichtet, die Elsa mit einem vollständig gelähmten jungen Mann erzielt hat. „Er kam im Rollstuhl zu ihr und fährt heute auf dem Mountainbike“, erzählte sie. Das hat uns neugierig gemacht. Das Gespräch gestaltete sich zunächst recht schwierig, weil Elsa K. es ablehnte, überhaupt interviewt oder auch nur namentlich genannt zu werden. Sie wollte lediglich die Geschichte von Andi erzählen und ihr Anliegen an die Ärzte an die Öffentlichkeit bringen: „Die Ärzte dürfen nicht so schnell sagen, dass weitere Behandlungen keinen Sinn mehr haben, und die Geräte abstellen, an denen Patienten hängen.“ Und: „Die Reha-Maßnahmen sind allgemein viel zu gering. Da muss viel mehr für den Patienten getan werden.“ Mehr wollte sie zunächst eigentlich, abgesehen von der Geschichte über Andi, gar nicht sagen. Sie persönlich wolle „keinen Scheinwerfer“, welcher Art auch immer, auf sich gerichtet sehen und auch in der Veröffentlichung des Interviews anonym bleiben.

Hier ihr Bericht:

Der Schweizer Andreas Bollinger geriet mit 19 Jahren bei einem Verkehrsunfall unter einen Lastwagen mit Anhänger. Sein Auto geriet in Brand. Ein Autofahrer auf der Gegenfahrbahn hielt an und konnte Andi gerade noch rechtzeitig aus dem Auto ziehen, bevor er verbrannte. Das war, so Elsa, das erste Wunder. Andi sollte überleben. In der Klinik wurden Andis schwere Brandverletzungen behandelt, Hauttransplantationen wurden gemacht. Er lag sieben Monate im Koma in der Klinik. Dann informierten die behandelnden Ärzte Andis Eltern, dass er klinisch tot sei. Es wurde angeraten, die Maschinen abzustellen. Andis Mutter weigerte sich vehement. Sie verlangte eine Gehirnoperation. Die Ärzte hielten dagegen, dass selbst wenn der Patient diese Operation überleben würde, er nur mehr im vegetativen Zustand verbleiben würde: „Er wird kein Mensch mehr sein.“ Frau Bollinger forderte die Operation dennoch.

Andi überlebte. Die nächs­ten zwei Jahre verbrachte er gelähmt im Krankenhaus, bis Frau Bollinger ihn nach Hause holte.

Den Patienten in ein wärmeres Klima bringen

Frau Bollinger: Ja, das war gegen den Rat der Ärzte. Sie sagten, ich hätte ja keine Erfahrung im Umgang mit einem solchen Patienten, aber ich fand, dass in der Klinik viel zu wenig für Andi getan wurde. Also habe ich ihn auf eigene Verantwortung heimgeholt. Da hatte ich dann sechseinhalb Jahre lang ein erwachsenes Kleinkind im Rollstuhl zu Hause. Andis Oberkörper muss­te am Rollstuhl festgeschnallt werden, weil er sich nicht aufrecht halten konnte. Er musste ganz neu Kommunikation lernen, denn er konnte nicht sprechen. Mit Magnetbuchstaben haben wir dann ein eigenes Kommunikationssystem entwickelt, aber er musste alles neu lernen. Durch die gestörten Nervenbahnen hatte er auch immer wieder epileptische Anfälle.

Er war sehr orientierungslos und hielt mich lange Zeit für seine Freundin. Ich glaube, das liegt daran, dass ich all die Monate, als er im Koma lag, stundenlang mit ihm gesprochen und ihm vorgesungen habe. Ich erzählte ihm auch von Venedig; das war unsere letzte Reise vor dem Unfall gewesen.

Schließlich riet die Krankenversicherung an, Andi in ein wärmeres Klima zu bringen. Die Wahl fiel auf Teneriffa. Dort kaufte die Mutter – ihr Mann hatte sich inzwischen von ihr getrennt, weil er die große Belastung nicht ertrug – ein Haus. Der Verkäufer kannte Elsa und vermittelte den Kontakt.

Elsa: Als Andi zu mir kam, war er am ganzen Körper gelähmt; er konnte nur noch mit einem Auge sehen. Ich habe ihn gefragt: „Andi, willst du aus dem Rollstuhl heraus? Das wird harte Arbeit!“ Und Andi hat mich so unglaublich mit dem einen Auge angeschaut, das habe ich dann als ja gewertet. Und wir haben uns an die Arbeit gemacht. Wir haben täglich stundenlang trainiert. Seine Mutter konnte das gar nicht mit ansehen, denn die Behandlung war sehr schmerzhaft. Wir haben Yoga-Dehnungsübungen gemacht, Ganzkörper-Massagen und Micro-Fussmassagen. Das ist eine uralte chinesische Heilmethode, die ich in China erlernt habe. Wir kennen da 72.000 Reizpunkte an den Füßen. Andi hat unglaublich durchgehalten, und es war sehr anstrengend und sehr schmerzhaft für ihn. Aber nach fünf Monaten konnte er die ersten Schritte machen. Heute geht und läuft er, fährt auf dem Mountainbike und tanzt in der Disco, kann also ein relativ normales Leben führen.

Frau Bollinger: Er hat natürlich noch seine Schwierigkeiten. Beispielsweise hat er alles, was vor dem Unfall war, ganz klar im Gedächtnis. Aber sein Kurzzeitgedächtnis hat schwer gelitten. Er vergisst sehr viel und weiß oft nicht mehr, was ich ihm vor einer Stunde gesagt habe. Aber er will und kann jetzt allein leben, also unabhängig von mir. Ein Arzt, der sehr beeindruckt von den Erfolgen war, meinte, dass Andis junges Alter ihm sehr bei der Rehabilitation geholfen hat. Er sagte, dass bei jungen Menschen, deren Hauptnervenstränge geschädigt wurden, Nebennerven ausgebildet werden können, die dann die Arbeit der Hauptnervenstränge übernehmen, so gut sie können. Bei älteren Menschen ginge das aber nicht mehr. Momentan ist Andi in der Schweiz, kommt aber bald wieder, und dann wird die Behandlung bei Elsa natürlich fortgesetzt.

20 Minuten Reha sind einfach nicht genug

Elsa: Der Fall Andi Bollinger sollte den Ärzten eine Warnung sein, die Maschinen nicht so einfach abzustellen. Physiologische Therapien und Reha-Maßnahmen sind in Europa allgemein sehr unzulänglich. In schweren Fällen sind 20 Minuten Reha einfach nicht genug. Hier habe ich Bilder von einem kleinen Mädchen mit ausgeprägter Skoliose [Wirbelsäulenverkrümmung]. Dem dreijährigen Kind fehlt auch eine Niere und einseitig die Rückenrippen; ihr wurde nach einem neuartigen Operationsverfahren eine Rückenstütze implantiert. Sie bekam in Norwegen fünfmal täglich eine halbe Stunde Reha. Das wurde dort ganz normal von der Kasse getragen. Und jetzt schauen Sie sich mal diese Aufnahmen an. [Sie zeigt Röntgenaufnahmen vom ursprünglichen Zustand der Wirbelsäule und nach der Reha. Die Wirbelsäule ist bei der letzten Aufnahme nur noch geringfügig verkrümmt.] Man kann so viel tun, aber es wird allgemein nicht getan. Andi wurde der Rücken eingerenkt, das hat seine Spasmen wesentlich verbessert. An seinen Nacken traute sich niemand heran, weil man das als zu gefährlich ansah. Ich habe ihm den Nacken eingerenkt, und danach hörten seine epileptischen Anfälle auf. Die hat er jetzt mit normalen Medikamenten gut unter Kontrolle. Ich renke allgemein nicht nach der Hau-Ruck-Methode ein, sondern im Verlauf einer Massage, so dass die Wirbel wie von selbst an ihren ursprünglichen Platz rutschen.

Bei den Kontrolluntersuchungen in Deutschland und in der Schweiz halten alle Ärzte seinen Fall für unglaublich. Doch man kann eben viel mehr tun, wie auch das Beispiel aus Norwegen zeigt. Da muss sich in den Therapien viel ändern.

WB: Kommen wir jetzt einmal zu Ihnen. Sie sind also Heilerin?

Elsa [sehr energisch]: Nein, ich wehre mich dagegen, als Heilerin angesehen zu werden. Ich bin Massage-Therapeutin.

„Indien war für mich wie ein Nach-Hause-Kommen“

WB: Aber was hat Sie auf den Weg dahin gebracht? Wie sind Sie dazu gekommen, all diese speziellen Therapie-Ausbildungen zu machen?

Elsa: Zunächst wurde ich Krankenschwester. Dann hatte ich 1966 einen schweren Unfall, danach war ich querschnittsgelähmt. Die Knochen waren gebrochen, keine Operation möglich, und die Ärzte sagten, dass ich lebenslang 100%ige Invalide sein und nie mehr auf die Beine kommen würde. Ich konnte das nicht glauben. Außerdem war mein Baby damals gerade eben 10 Monate alt. Ich habe also geübt, wahnsinnig geübt, denn mir war klar, dass ich die Muskeln erhalten musste, wenn ich jemals wieder laufen wollte. So habe ich Seilwinden über meinem Bett installieren lassen und wie verrückt trainiert, bis zu 17 Stunden am Tag. Ich konnte dieses Ärzte-Urteil nicht so hinnehmen. Ich hatte ein Buch des Yoga-Lehrers Iyengar, darauf baute ich mein Training auf und habe geübt, geübt, geübt. Und, wie Sie sehen, laufe ich wieder.

Später habe ich dann verschiedene Yogamethoden von Lehrern gelernt und mir speziell einen Lehrer ausgewählt. Noch später bin ich nach Indien gegangen und habe dann mein Wissen an Patienten und Kunden weitergegeben.

WB: Verfügen Sie eigentlich über sogenannte „außergewöhnliche“ Eigenschaften?

Elsa [auf einmal ganz sanft]: Ich war die einzige „Verrückte“ in meiner Familie. Sie konnten nicht damit umgehen, dass ich mehr sehen konnte als sie. [Fällt ins Englische] Aber ich war wesentlich schockierter als meine Familie über mich, als ich herausfand, dass andere Leute nicht das sehen konnten, was ich sah und spürte. Meine Mutter hat mich mal getestet, weil sie nie daran glauben konnte. Sie hatte als Geologin eine große Steinsammlung und fragte mich, was ich davon hielt. Ich fand die Steine alle schön, aber dann sagte ich: „Dies hier, das ist kein Stein.“ – „Wieso?“ – „Der hat keine Energie, das ist etwas anderes, aber kein Stein.“ Ich hatte recht, und meine Mutter glaubte mir von da an. Sie schwärmte auch sehr für kostbaren Schmuck, aber eines Tages bemerkte ich zu ihr über ein neues Goldarmband: „Damit haben sie dich betrogen. Das ist nur vergoldet.“ Meine Mutter ließ das überprüfen, und es stimmte. Aber ich habe mich mit diesen Eigenschaften eigentlich immer sehr allein gefühlt. Indien war für mich deshalb wie nach Hause kommen. Dort ist es normal, sehen zu können. Die Menschen dort begeben sich bewusst in andere Bewusstseinsebenen, und sie üben sich darin, einen hohen Bewusstseinszustand zu erreichen. Auch die Tibeter sind so. Das sind andere Kulturen mit einem anderen Wissen.

Hier im Westen möchten die Menschen nichts damit zu tun haben. Sie mögen es nicht, wenn andere Leute sehen können; sie befürchten, dass zu tief in ihr Inneres hineingeguckt wird. Menschen, die sehen können, geben das in unserer Kultur meist nicht zu, weil sie sonst bei ihren Mitmenschen auf viel Misstrauen stoßen.

„Ich habe mein Leben lang dazugelernt“

WB: Wie haben Sie diese Fähigkeit in sich entdeckt?

Elsa: Ich habe das nicht entdeckt. Ich wurde damit geboren, und das war völlig normal für mich. Als Kind schon habe ich Tiere geheilt, später wurde ich dann Krankenschwester. Mit 14 schon habe ich in einem Labor gearbeitet, später dann in einem Sterbe-Hospitz, wo ich nächtelang allein mit den Sterbenden war. Ich habe viele Menschen auf dem Weg in den Tod begleitet und bin oft dabei mit ihnen über die Grenze gegangen. Die Verstorbenen haben mich oft gefragt, warum ich sie sehen konnte und die Angehörigen nicht. Ich konnte dann oft noch Informationen an die Familien weitergeben.

WB: Das klingt sehr unglaublich.

Elsa: Ich weiß. Aber es ist nun einmal so. Ich habe beispielsweise eine Bekannte dringend davor gewarnt, mit einem bestimmten Mann in ein Auto zu steigen. Es war nur so ein starkes Gefühl in mir. Wenig später rief sie mich an und erzählte völlig aufgelöst, dass der Mann mit einer anderen Frau einen Autounfall gehabt hatte. Beide Insassen waren tot.

WB: Kann man derartige Fähigkeiten ausbauen, schulen?

Elsa: Ich habe mein Leben lang dazugelernt. Ich war Schülerin des Yogi Bhajan, mit dem ich ein hartes Yoga-Training in Frankreich absolvierte. Wir haben da 10 bis 12 Stunden täglich Yoga gemacht, und er hat seine Schüler dazu gebracht, mentale Barrieren zu durchbrechen. Wenn man die Grenze überschritten hat, kommt die Heilung. Das geht weit über das hinaus, was die Ärzte erkennen. Ich war lange Zeit in China, Pakistan und, wie gesagt, in Indien und habe dort überall gelernt, gelernt, gelernt.

Ich habe auch viel Erfahrung bei den Indianern gesammelt. Die lassen ja sämtliche Empfindungen zu und auch heraus. Da wird in den Ritualen geschrieen, getobt, geweint – das ist alles sehr befreiend. Wenn sich jemand in unseren Kulturkreisen so be­nähme, würde er als verrückt angesehen werden. Doch bei mir dürfen die Patienten ruhig auch einmal verrückt sein.

Ich bin, wie gesagt, Massage-Therapeutin. Zu mir kommen auch Menschen mit amputierten Gliedmaßen, die unter Phantomschmerzen leiden. Ich massiere dann das amputierte Glied, und die Ärzte sagen: „Wie können Sie etwas massieren, was gar nicht da ist?“ Und ich antworte: „Wie kann etwas schmerzen, was gar nicht da ist?“ Denn der energetische Körper ist noch da, und den behandele ich. Die Schmerzen lassen dann nach oder verschwinden ganz.

Schmerz ist immer ein Alarmsignal dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn ich Schmerztabletten einwerfe, ist der Alarm weg, aber der Grund für diesen Alarm ist nicht beseitigt. Und wenn die Kranken zu lange warten, bis sie sich auf eine ganzheitliche Heilung einlassen, ist es oft zu spät. Viele, die mit alternativen Heilmethoden konfrontiert werden, glauben zunächst nicht daran, lassen sich aber darauf ein, weil sie nichts mehr zu verlieren haben.

WB: Was können Sie den Menschen mit Gesundheits­problemen also anraten?

Elsa: Zunächst einmal, dass sie sich auf ein gesundes Leben einlassen. Wer raucht und trinkt, ist nicht wirklich für ein gesundes Leben motiviert. Das ist ein Schrei von innen, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Mein Part ist es, ihnen zu helfen. Ich heile nicht, ich helfe ihnen lediglich dabei, sich selbst zu heilen. Ich glaube nicht an den „Heiler“ als solchen, die Menschen heilen sich selbst. Dazu kann ich auch das Buch „Krankheit als Weg“ von Dethlefsen empfehlen.

WB: Arbeiten Sie auch mit Ärzten zusammen?

Elsa: Ich selbst bin kein Arzt, will keiner sein und werde auch nie einer sein. Aber ich erkenne die Blockaden. Und ich kenne meine Grenzen. Selbstverständlich schicke ich Patienten dann zum Arzt. Es passiert relativ häufig, dass ich eine Nervenschädigung feststelle und den Besuch bei einem  Neurologen anrate – oder eben eines anderen Facharztes, je nachdem, was ich als angezeigt erachte.

WB: Wie können Hilfesuchende Kontakt zu Ihnen aufnehmen?

Elsa: Wenn die Menschen zu mir finden, hat das seinen tieferen Sinn.

Persönliche Erfahrungen

Nach dem Gespräch hat unser Reporter einen Behandlungstermin mit Elsa vereinbart. Hier sein Bericht:

Ich ging guten Mutes zu Elsa, denn wir hatten eine Mikro-Fußmassage vereinbart. Ich liebe Fußmassagen und war deshalb erstaunt, als sie sanft lächelnd sagte: „Das wird keine freundliche Fußmassage, ganz und gar nicht.“ Na, so schlimm kann es auch nicht werden, habe ich noch gedacht, doch dann legte sie los. Das war keine Fußreflexzonenmassage wie man sie bei uns kennt, sondern eine ganz andere Art der Fußbehandlung. Es tat verdammt weh, von Genuss keine Spur. Und es dauerte verdammt lange. Zwischendurch stellte sie mir gezielte persönliche Fragen, immer im Zusammenhang mit den Reizpunkten, die sie gerade behandelte. Und mir wurden Dinge bewusst, die ich nie zuvor als traumatisch angesehen hatte. Aber zumindest hatte ich einen winzigen Teil der Schmerzen, die Andi tausendfach vergrößert auf seinem Weg zur Heilung durchleiden musste, am eigenen Leib erlebt. Geschenkt wird einem nichts. Im übrigen gab es ein Happy End: Als ich aus der Behandlung kam, ging ich wie auf Wolken. Ich fühlte mich sehr gelöst und zufrieden.

In der Woche darauf nahm sie sich meinen Rücken vor, denn ich litt unter starken Ischias-Schmerzen. Sie führte das auf einen seelisch verursachten Beckenschiefstand zurück. Was soll ich sagen? Die Micro-Massage war gar nichts gegen die Massage und vor allem gegen die Dehnungsübungen, die sie mit mir machte. Danach fühlte ich mich zwei Tage lang, als sei ich unter einen Bulldozer gekommen. Am dritten Tag wachte ich auf und alle Schmerzen waren wie weggepustet. Ich war gelenkig und fühlte mich gut, allerdings recht erschöpft.

Lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe zum Abschluss unserer Serie das Interview mit dem Cranio-Sacral-Therapeuten Isidro Sosa: „Das Individuum als einzigartiges Ganzes betrachten“.

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