Arbeitsfrieden bis 2014


Ein Schiedsspruch beendet Pilotenstreik bei Iberia

Bis 2014 kann der Arbeitsfrieden bei Iberia dauern, nachdem der Schiedsspruch erfolgte, der sowohl für die Fluggesellschaft als auch für die Pilotengewerkschaft Sepla bindend ist.

Madrid – In der letzten Maiwoche hat Jaime Montalvo, Dozent für Arbeitsrecht, der Regierung seine Entscheidung übermittelt. Er stellt darin fest, dass die Schaffung der Billiggesellschaft Iberia Express, gegen die sich die Streiks der Piloten gerichtet hatte und die seit Ende März in Dienst ist, absolut legal sei.

Das Ministerium für Verkehr und Inlandsentwicklung hatte Montalvo als Schiedsrichter berufen, nachdem der ehemalige Arbeitsminister Manuel Pimentel, der sich freiwillig für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt hatte, gescheitert war.

Montalvo, Expräsident des Rates für Wirtschaft und Sozialwesen CES, unterstrich bei der Übergabe seines Schiedsspruchs, der Wille zur Zusammenarbeit beider Parteien habe die Lösung des Konflikts erleichtert. Es sei ihm jedoch nicht darum gegangen, das sprichwörtliche salomonische Urteil zu fällen. Seine Entscheidung habe drei Ziele im Auge, die unbedingt zu erfüllen sind: Iberia muss Kosten senken, die Produktivität erhöhen und das Arbeitsklima und gegenseitige Verständnis verbessern.

Er unterstreicht, dass Iberia das Recht hat, eine Filiale zu schaffen mit einem Geschäftsmodell wie dem der Low Cost-Gesellschaften, mit denen sie kurz- oder mittelfristig konkurrieren will, und die seit einigen Jahren auf dem Markt sind.

Sein Schiedsspruch regelt auch den „delikatesten“ Teil des Konflikts mit der Einführung einer einzigen Rangfolge der Piloten für Iberia und ihre Filiale, allerdings mit unterschiedlichen Gehaltsstufen und Organisationsnormen. Nach der Vorstellung von Montalvo beginnt die berufliche Laufbahn eines Piloten mit dem Eintritt bei Iberia Express als Co-Pilot mit einem Gehalt zwischen 30.000 und 40.000 Euro im ersten Jahr und einer Erhöhung um 10.000 bis 12.000 Euro im zweiten Jahr. Dann kann er Co-Pilot bei Iberia werden. Nach einigen Jahren kehrt er dann als Kommandant zur Filiale zurück und hat später auch die Möglichkeit, Kommandant bei Iberia zu werden.

Aber auch die Piloten der Iberia müssen den Gürtel enger schnallen. Ihre Gehälter werden ebenso eingefroren wie Sonderleistungen, z.B. Altersversorgung oder Zuwendungen für langjährige Betriebszugehörigkeit. Die Einkünfte der Kommandanten, die aktuell zwischen 210.000 und 270.000 Euro jährlich verdienen, werden um zehn Prozent gekürzt.

Der Schiedsspruch ist bis Ende 2014 bindend und verlängert die Bedingungen des letzten Tarifvertrages der 2009 zwischen Iberia und Sepla geschlossen wurde.

Seit am 18. Dezember der Pilotenstreik für jeweils montags und freitags ausgerufen wurde, wurde insgesamt achtzehn Mal gestreikt. Dabei verlor die Gesellschaft rund 50 Millionen Euro an Umsatz und musste zweitausend Flüge streichen.

Jetzt rechnet die Gewerkschaft damit, dass Iberia den ersten Schritt tut, um das angemahnte gute Arbeitsklima zu schaffen und die während der Streiks entlassenen Piloten wieder einstellt.

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