Jugendarbeitslosigkeit größtes Problem in Spanien
Der spanische Minister für Arbeit und Einwanderung, Celestino Corbacho, hofft auf eine baldige Einigung bei den trilateralen Verhandlungen zwischen Unternehmern, Gewerkschaften und der Regierung am 5. Februar.
Madrid/Brüssel – Es sollen neue Grundsatzentscheidungen getroffen werden, um die hohe Arbeitslosigkeit, besonders von Jugendlichen, in den Griff zu bekommen. Wie der Chef der Banco de España, Miguel Ángel Fernández Ordóñez, sagte, ist die Inflexibilität der vielen tariflichen Vereinbarungen, die in Spanien von den Gewerkschaften durchgesetzt worden waren, ein großes Problem bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze. „Es muß erreicht werden, dass die Angestellten mit jeder Firma das vereinbaren können, was ihnen am meisten zusagt. Das ist derzeit nicht möglich wegen der vielen regionalen und sektoralen Vereinbarungen, die in hohem Grade bindend sind.“ Die Gewerkschaften hingegen bezeichnen diese Vereinbarungen als Mindeststandards, die nicht angetastet werden dürfen.
Minister Corbacho hat außerdem bei der Kommission für Arbeit und Soziales des Europäischen Parlaments vorgesprochen und um entsprechende Maßnahmen gebeten, die Arbeitslosigkeit in Spanien zu bekämpfen. Unter anderem sollen mehr Ausbildungsprogramme für Jugendliche auf den Weg gebracht werden. Aber auch ältere Angestellte sollen kontinuierlich geschult werden, damit sie auch über 50 noch „in ihrer Firma aktiv bleiben können“. Es müsse Schluss gemacht werden mit der Mode des Vorruhestandes, so Celestino Corbacho.