Arinaga wird Standort für Prototyp einer Offshore-Windkraftanlage


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Gamesa will an dem Geschäft der Offshore-Windenergie teilhaben

Das spanische Unternehmen Gamesa, das auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien tätig ist und vorwiegend Windkraftanlagen baut, hat einen neuen Meilenstein in seiner Offshore-Strategie erreicht und will noch im ersten Halbjahr 2013 den Prototyp der ersten Offshore-Windkraftanlage testen.

Als Standort hat sich das Unternehmen den Hafen von Arinaga auf Gran Canaria ausgesucht, der anscheinend ideale Bedingungen für den Probebetrieb bietet. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht, ergeben sich aus den Klimaverhältnissen in diesem Küstengebiet der Kanaren die idealen technischen Voraussetzungen für den Betrieb der Windkraftanlage. Die Passatwinde mit hohen Geschwindigkeiten an diesem Ort waren entscheidend für die Wahl dieses Standorts für den Test des Prototyps, mit dessen Produktion sich Gamesa den Einstieg in das Offshore-Windpark-Geschäft verspricht.

In Arinaga soll der Prototyp zunächst „nearshore“ – also in Küstennähe – getestet werden. Gamesa hat sich zum Ziel gesetzt, nach dem erfolgreichen Probelauf zwischen Ende des Jahres 2013 und Anfang von 2014 die ersten Offshore-Windparks zu bauen.

Der Prototyp, der im Küstengebiet vor Arinaga errichtet werden soll, hat eine Leistung von fünf Megawatt (MW) und einen Rotordurchmesser von erstaunlichen 128 Metern. Die Turbine dafür wird von einem Technologieunternehmen im US-Bundesstaat Virginia entworfen.

Die Anlage in Arinaga wird die erste Offshore-Windkraftanlage auf spanischem Territorium sein, wie Gamesa in der Mitteilung betont. Die Leistungsfähigkeit von Entwicklungen wie diesem neuen Prototyp zu testen, sei angesichts der extremen Bedingungen, denen diese Anlagen im offenen Meer ausgesetzt werden, äußerst wichtig. Ziel sei es, die Stillstandzeiträume zu minimieren, den Wartungsaufwand so gering wie möglich zu halten und eine wirtschaftliche Energieproduktion mit opitmaler Rentabilität zu erzielen, so Gamesa.

Keine guten Voraussetzungen für Offshore-Windparks

Das Meeresgebiet um die Kanarischen Inseln bietet leider keine guten Voraussetzungen für die Einrichtung der äußerst produktiven, gigantischen Windanlagen. Bereits im Jahr 2010 ergab eine Untersuchung des spanischen Industrieministeriums, dass beispielsweise die Küste von Teneriffa ungeeignet ist für Windparks im Meer. Ein Hindernis ist die Meerestiefe, denn für die Verankerung der Windkraftanlagen sind bislang flache Gewässer Voraussetzung. Die vom Industrieministerium in Autrag gegebene Studie ergab im Fall von Teneriffa erwartungsgemäß, dass das Meer hier nicht flach genug ist, um Windräder zu verankern. So steil sich die meisten kanarischen Küsten zeigen, so steil geht es meist auch unter Wasser weiter in die Tiefe. Lediglich zwei Ausnahmen hat man entdeckt: vor Puerto de la Cruz und im Südosten. Doch im Norden bläst nicht genug Wind, und im Südosten verbietet der Schutz der Wale und anderer Meeressäuger derartige Installationen. Wenn überhaupt, so eignen sich diese Stellen nur für Forschungsanlagen zur Erprobung, aber nicht für kommerzielle Windparks, so das Ministerium.

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