Ashotel plädiert für Liberalisierung der Spielbanken


© Ashotel

Verbandspräsident Jorge Marichal spricht sich für Kasino-Hotels aus

Jorge Marichal, Vorsitzender des Hotelverbands der Provinz Santa Cruz de Tenerife, Ashotel, hat sich im Rahmen eines Radio-Interviews für die Liberalisierung der Spielkasinos ausgesprochen.

Bisher hält die Inselverwaltung, das Cabildo das Monopol der Spielbanken, von denen es auf Teneriffa drei gibt. Davon ist lediglich das Casino de Las Américas rentabel, die Spielbanken in Santa Cruz und Puerto de la Cruz werfen schon lange keinen Gewinn mehr ab.

Marichal ist der Ansicht, dass durch eine Liberalisierung und die damit geschaffene Möglichkeit, Kasino-Hotels zu eröffnen, eine Trendwende erzielt werden könnte. Im Gespräch mit dem Radiosender „Teide Onda Cero“ erklärte Marichal, dass er es für sinnvoll halte, den Hotels die Einrichtung eines Glücksspielbereichs zu überlassen, anstatt sich auf große Investitionen zu verlegen. Als Beispiel führte er das Madrider Projekt „Eurovegas“ von Milliardär Sheldon Adelson an.

Auch der stellvertretende Cabildo-Präsident Carlos Alonso hat sich in der Vergangenheit bereits für die Beendigung des Kasino-Monopols ausgesprochen. Die sogenannten Kasino-Hotels sind eine Idee, die verschiedene Inselunternehmer seit Jahren beschäftigt, die jedoch bislang nicht die nötige Unterstützung von öffentlicher Seite bekam.

Vielversprechender Ausblick auf die Saison

Im Hinblick auf die bevorstehende touristische Wintersaison ist Jorge Marichal voller Zuversicht. Die Prognosen sind verheißungsvoll und lassen schon jetzt vermuten, dass bis Ende des Jahres 2013 die Zahl von zwölf Millionen Urlaubern zumindest erreicht, wenn nicht sogar überschritten wird. Einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leistet die Krise in Ägypten und die allgemein instabile Lage im Nahen und Mittleren Osten. Da Reiseveranstalter ihre Kontingente meist ein halbes Jahr bis ein Jahr im Voraus festlegen, blickt die Branche nun auch gespannt den Buchungen für 2014 entgegen.

Fernando Fraile vom Hotelverband der Provinz Las Palmas de Gran Canaria, freute sich kürzlich über den erfolgreichen Sommer. Viele Buchungen aus Großbritannien, Deutschland und Skandinavien haben volle Hotels beschert.

Sprachen sind ein Garant für Arbeit

Im Laufe des Interviews auf „Teide Onda Cero“ kam auch das Thema Arbeitslosigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus zur Sprache. Bezüglich der wiederholten Forderungen des kanarischen Regierungspräsidenten Paulino Rivero (CC), Canarios bei der Jobvergabe den Vorrang zu geben, bemängelte er, dass dabei völlig außer Acht gelassen werde, dass vielen Arbeitssuchenden einfach die nötige Qualifikation fehle. „60% der jungen Canarios haben keinen mittleren Schulabschluss“, erklärte Marichal und kritisierte die Demagogie von Paulino Riveros Aufruf, kanarische Arbeitskräfte zu beschäftigen. „Wir Hoteliers stellen das Personal nicht nach Beurteilung von Familienstand, Haarfarbe oder Größe ein, sondern unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Qualifikation“, so Marichal. Deshalb müsse die Regierung sich um die Bildung bemühen, damit die Arbeitskräfte nicht wegen ihrer kanarischen Herkunft eingestellt werden, sondern weil sie die beste Qualifikation aufweisen. „Wir leben vom Tourismus, und dabei sind Sprachkenntnisse von entscheidender Bedeutung. Auf den Kanaren hat eine Person, die drei oder vier Sprachen spricht, mit Sicherheit eine Stelle“, versicherte Marichal. Momentan sei Russisch besonders gefragt.

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