Auch die Kanarischen Inseln wählten rot


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Die Wähler des Archipels trugen zum klaren Wahlsieg der Sozialisten in Spanien bei

Die Wahlergebnisse von vier autonomen Regionen waren entscheidend dafür, dass die regierenden Sozialisten aus den Parlamentswahlen vom 9. März erneut als klare Sieger hervorgingen. Eine dieser Regionen sind die Kanarischen Inseln, wo die Wahlbeteiligung bei 67% lag. Mit 39,68% der Stimmen können die kanarischen Sozialisten (PSC) in dieser Legislaturperiode sieben Abgeordnete der insgesamt 15, die den Kanaren zustehen, nach Madrid schicken.

Das ist einer mehr als in den vergangenen vier Jahren. Seit den Wahlen von 1989 erzielte die PSC nicht mehr ein so gutes Ergebnis auf den Inseln. Insgesamt erhielt die von Ex-Justizminister Juan Fernando López Aguilar geführte Partei 375.000 Stimmen, 43.000 mehr als bei den Parlamentswahlen von 2004. Ausschlag gebend für dieses für die Sozialisten so positive Ergebnis waren ausgerechnet die Stimmen, die die Partei in der Provinz Las Palmas de Gran Canaria erhielt, die 19 Jahre lang unbesiegbare Hochburg der konservativen Volkspartei (PP) war. 42,63% der Wähler dieser Provinz entschieden sich diesmal jedoch dafür, der PSC ihr Vertrauen zu schenken. Das bedeutet, dass Las Palmas de Gran Ca­naria vier der sieben Sitze, die die kanarischen Sozialisten stellen können, zustehen. Doch auch in der Provinz Santa Cruz de Tenerife erreichten die Sozialisten 168.000 Stimmen (36,58%), 3.000 mehr als 2004. Dort konnten die drei Mandate der vergangenen Legislaturperiode von den Sozialisten also gehalten werden.

Die konservative Volkspartei (PP) hingegen, die bei Parlamentswahlen meist als klarer Sieger auf den Kanarischen Inseln gefeiert wurde, musste diesmal Einbußen verschmerzen.

Dennoch, immerhin 35,5% der Wähler (335.000 Stimmen) stimmten für die Konservativen. Das sind 10.000 Stimmen weniger als 2004. Die PP konnte also nur ihre sechs Mandate (vier in der Provinz Las Palmas de Gran Canaria und zwei in Santa Cruz de Tenerife), die sie bereits bei den vergangenen Parlamentswahlen erreichte, halten.

CC hat deutlich verloren

Die großen Verlierer der Parlamentswahlen waren auf dem Archipel diesmal die kanarischen Nationalisten der Coalición Canaria (CC). Nur 158.000 der kanarischen Wäh­ler (16%) stimmten für die auf den Inseln in Koalition mit PP regierende CC. Das sind 70.000 Stimmen weniger als 2004, womit die CC nur noch zwei der vormals drei Mandate für sich sichern konnte. Der verlorene Sitz ist auf den deutlichen Rückgang der Stimmen in der Provinz Las Palmas de Gran Canaria zurückzuführen.

Alle übrigen Parteien, die auf den Kanaren um Wähler warben, erreichten nicht genügend Stimmen, um zumindest einen Vertreter nach Madrid schicken zu können. Selbst Nueva Canarias (NC-CCN) ging trotz der knapp 37.000 Stimmen, die sie erhielt, leer aus.

Die Vereinigte Linke (IU), die auf nationaler Ebene so schlechte Ergebnisse erzielte wie nie zuvor, erhielt auf den Inseln nur etwas über 12.000 Stimmen und die Grünen Los Verdes mussten sich mit 2.000 begnügen.

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